DIE AUSSTELLUNGEN
UND KASSETTENKATALOGE
DES STÄDTISCHEN MUSEUMS
MÖNCHENGLADBACH
1967–1978

Digitales Archivprojekt
initiiert von Susanne Rennert und Susanne Titz

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35a

Konkret. Eine Ausstellung zum Thema Gegenstand (in) der Kunst

Expressionisten, Museum Mönchengladbach 1971, Gartensaal (II): Heinrich Nauen, Gartenbild (1913), Foto: Ruth Kaiser, Archiv Museum Abteiberg Gleichzeitig im EG: Expressionisten Expressionisten
Konkret. Eine Ausstellung zum Thema Gegenstand (in) der Kunst Konkret. Eine Ausstellung zum Thema Gegenstand (in) der Kunst, Museum Mönchengladbach 1971, Foto: Ruth Kaiser, Archiv Museum Abteiberg, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Grundriss Obergeschoss neu
Einladungskarte, Konkret, Eine Ausstellung zum Gegenstand (in) der Kunst, 1971

Konkret. Eine Ausstellung zum Thema Gegenstand (in) der Kunst, 21.11. – 2.1.1971

1. OG

Gleichzeitig im EG/ Hochparterre: Expressionisten 


Text: Johannes Cladders, 1971

KONKRET

unter diesem Titel steht die Ausstellung im Obergeschoß des Museums. Sie wurde ausschließlich aus den museumseigenen Sammlungsbeständen und der im Museumsbesitz befindlichen Sammlung ETZOLD zusammengetragen. Ihr Ziel ist, einige Aspekte zum Thema Gegenstand (in) der Kunst“ im Beispiel vorzuführen. 

Unter dem Begriff konkret“ laufen in der Fachsprache vornehmlich künstlerische Tendenzen, die dem rational-konstruktiven Bereich angehören (sie entwuchsen dem Konstruktivismus“ der frühen zwanziger Jahre und blieben als Grundhaltung und Prinzip fruchtbar für die verschiedensten Richtungen bis in unsere Gegenwart); denn gerade rational-konstruktive Tendenzen haben sich immer wieder ausdrücklich mit der Bildwirklichkeit“ auseinanderzusetzen. Mit Bildwirklichkeiten in materialer, kompositorischer und bildgegenständlicher (darstellender) Sicht. 

Die Bedeutungsspanne von konkret“ reicht von anschaulich“ bis dinglich“. Obwohl landläufig zum Beispiel auch rein aus geometrischen Formen entstandene Bilder abstrakt“ genannt werden, sind gerade solche Bilder keine Abstraktionen“. Sie ziehen nämlich nichts von einer anderen Wirklichkeit (Landschaft, Figur) ab, sie bringen solche Wirklichkeiten nicht in einen vereinfachenden, allgemeineren Formenkanon ein, sondern berufen sich auf die unabgeleitete, aus sich selbst heraus bestehende Form. Ein Kreis, ein Dreieck, ein Quadrat – um nur einige Beispiele zu nennen – sind konkret“, das heißt anschaulich und dinglich, weil sie weder in ihrer Erscheinungsweise noch von ihrem Vorwurf“ her etwas anderes als sie selbst sind. Sie s i n d Kreis, Dreieck oder Quadrat und stellen es nicht lediglich dar. Die Bildwirklichkeit“ fällt mit der dargestellten Wirklichkeit zusammen, ist mit ihr identisch. (Im Gegensatz dazu: Ein gemalter Baum i s t kein Baum, sondern e r w e c k t d i e I l l u s i o n, die Vorstellung eines Baumes.)

Durch die kunstgeschichtliche Entwicklung des 20. Jahrhunderts läuft wie ein roter Faden die Frage nach der Wirklichkeit“, nach der Wahrheit“ des Bildes und damit nach Wirklichkeit und Wahrheit schlechthin. (Die Kunst kann sich ja schließlich nicht in der Rolle des Clowns und Unterhalters der Gesellschaft gefallen. Sie arbeitet mit am Weltbild“, das, als Metapher, nicht zufällig und willkürlich ihrem Bereich entlehnt wurde.) Obwohl der Begriff konkret“ vornehmlich in geometrisierenden Bemühungen ins Spiel kam, trifft er doch andere Tendenzen in gleicher Weise, Tendenzen, die ebenso die Identität von Dargestelltem und Darstellung zum Ziel haben, wie die Wirklichkeit des Bildes generell. 

Die im Kern gleichgerichtete bildkünstlerische Untersuchung, der rote Faden“ ist das verbindene Thema der Exponate unter dem Titel KONKRET“. Unter diesen Begriff lassen sich sowohl die konstruktiv-geometrischen Tendenzen fassen wie die mehr oder weniger auf die Materialität des Kunstwerks ausgerichteten. Die Grenzen sind dabei fließend.

Verzeichnis der ausgestellten Werke

Es existiert kein Verzeichnis der ausgestellten Werke.

Einladungskarte / Plakat / Druckerzeugnisse

Archiv Fotografien

Archiv Dokumente / Korrespondenz

Archiv Presse

Kurzankündigungen / Meldungen

o. V., Neue Museumsausstellung, in: Rheinische Post, 20.11.1971 (beide)
o. V., Ausstellung eröffnet, in: Erkrather? Volkszeitung, 23.11.1971 (beide)
o. V., o. T. (Ein Werk...), in: Rheinische Post, 3.12.1971 (Konkret)
o. V., Konkret, in: Westdeutsche Zeitung, 14.12.1971 (konkret)
o. V., Museums-Besuchszeit, in: Westdeutsche Zeitung, 21.12.1971 (beide)
o. V., Gladbacher Museum geschlossen, in: Rheinische Post, 24.12.1971 (beide)
T. R., o. T. (Dieses Bild...), in: Rheinische Post, 4.1.1972 (Konkret)

Berichte / Rezensionen / Kommentare

Wolfgang Stauch von Quitzow, Ausstellung Konkret, in: Westdeutsche Zeitung, 20.11.1971 (beide)
Wolfgang Stauch von Quitzow, Kunst, die sich selbst darstellt, in: Westdeutsche Zeitung, 25.11.1971 (beide)
Richard E. Tristram, Wiedersehen mit Gladbachs Expressionisten. Meister der „Brücke“ und des „Blauen Reiters“ auf eigenem Museumsbesitz, in: Rheinische Post, 11.12.1971 (Expr.)