DIE AUSSTELLUNGEN
UND KASSETTENKATALOGE
DES STÄDTISCHEN MUSEUMS
MÖNCHENGLADBACH
1967–1978

Digitales Archivprojekt
initiiert von Susanne Rennert und Susanne Titz

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MUSEUMSGESCHICHTE 1887 – 1982

1887 Oberbürgermeister Viktor Kaifer regt die Anlage einer stadt- und abteigeschichtlichen Sammlung an.

1894 Gründung des Vereins zur Förderung des Kunsthandwerks in Stadt und Kreis M. Gladbach“. Im Mai 1900 verzeichnet der Bestandskatalog 59 Objekte.

1901 Tatsächliches Gründungsjahr des Museums. Erweiterung des Bestands um 73 Objekte. Katalogisierung und Ausstellung in Räumen des Rathauses durch Prof. Dr. P. Meyer, Gymnasium M.Gladbach. Bildung einer Kommission zur Verwaltung der Museumsangelegenheiten.

1902 Gründung des Museumsvereins mit Oberbürgermeister a. D. Kaifer als erstem Vorsitzenden.

1903 Übernahme der Museumsleitung durch Prof. Dr. Stender, der die Betreuung der kunstgewerblichen und ethnografischen Abteilung übernimmt. Die geschichtliche Abteilung wird von Prof. Dr. Schurz betreut, die naturwissenschaftliche Sektion von Prof. Dr. Brockmeier.

1904 Gilt als offizielles Gründungsjahr des Museums. Mit der Alten Evangelischen Volksschule am Fliescherberg steht erstmals ein eigenes Gebäude zur Verfügung. Die Volksschule dient bis 1926 als Ausstellungsort.

Ab 1905 Ankäufe von Kunstwerken und wechselnde Kunstausstellungen unter der Leitung des Malers Hubert Oellers. Die erste Ausstellung ist Max Roeder gewidmet.

1906 Erwerb der Gewebesammlung von Dr. Voß, Schloss Schleveringhoven, die 4000 Exponate umfasst.

1907 Ankäufe aus der Sammlung Kramer. Tod von Museumsleiter Stender. Mit dem Titel Museumsdirektor übernimmt Prof. Dr. Schurz die Leitung des Museums – bis 1924 ehrenamtlich.

Seit 1911/12 Pläne für ein neues Museum. 1913 bewilligen die Stadtverordneten 125.000 Mark für ein neues Museum. Die Pläne können durch den Ersten Weltkrieg nicht realisiert werden.

1922 Der Kunsthistoriker Dr. Walter Kaesbach (Mönchengladbach 18791961 Konstanz) übergibt seine herausragende Sammlung deutscher Expressionisten als langfristige Leihgabe an seine Heimatstadt Mönchengladbach. Ausstellung im Gebäude am Fliescherberg. Bildung des Kunstvereins der Dr. Walter Kaesbach-Stiftung“. Kaesbach, Museumsdirektor in Erfurt, leitet ab 1924 als Direktor die Kunstakademie Düsseldorf, wo er u. a. Heinrich Campendonk (1929), Paul Klee (1931) und Ewald Mataré (1932) als Professoren verpflichtet. 1933 fristlose Entlassung Kaesbachs durch die Nationalsozialisten.

1924 Durch testamentarische Verfügung von Oskar Kühlen, Inhaber der Kunst- und Verlagsanstalt B. Kühlen und Vorstandsmitglied des Museumsvereins, geht dessen Wohnhaus Bismarckstraße 97 mit Kunstgegenständen und kunstgewerblichen Objekten in das Eigentum der Stadt Mönchengladbach über. Wegen konservatorisch ungünstiger Unterbringung vorübergehende Rücknahme der Sammlung Kaesbach, die im Kaiser Wilhelm Museum, Krefeld, untergebracht wird.

1926 Schenkung des Hauses Kaiserstraße 47 durch Reinhold Brandts, Sohn des Mönchengladbacher Unternehmers Karl Brandts, mit der Auflage, dass das Gebäude – das den Namen Karl-Brandts-Haus“ tragen soll – zur Unterbringung der Stadtbibliothek sowie zu Archiv- und Museumszwecken genutzt wird.

6.6.1926 Eröffnung des Städtischen Museums für Kunst und Gewerbe (Oskar Kühlen-Stiftung) in der Bismarckstraße 97 unter der Leitung von Museumsdirektor Prof. Dr. Carl Schurz.

1928 Schenkung der Sammlung Kaesbach mit der Auflage, diese geschlossen zu erhalten. Die Sammlung geht als Dr. Walter Kaesbach-Stiftung“ in das Eigentum der Stadt Mönchengladbach über und wird in der ersten Etage des Karl-Brandts-Hauses ausgestellt. In den übrigen Räumen Ausstellung von Teilen der Städtischen Sammlung.

1932 25-jähriges Dienstjubiläum von Carl Schurz.

1933 Schurz tritt von seinem Amt als Museumsdirektor zurück. Nachfolger wird der Archivar Julius Koenzgen.

1934 Das Karl-Brandts-Haus wird zum Haus der Kunst“, in dem die Kunst- und Kunstgewerbe-Sammlungen präsentiert werden, das Oskar-Kühlen-Haus in der Bismarckstraße zum Haus der Heimat“ für Heimatpflege und Familienforschung.

1937 Beschlagnahmung der Sammlung Kaesbach durch die Nationalsozialisten im Rahmen der Aktion Entartete Kunst“.

1944 Zerstörung des Karl-Brandts-Hauses durch Kriegseinwirkung, Teile des Museumsbestands werden evakuiert.

1945 Übernahme der Museumsleitung durch Heinrich Dattenberg, der im April 1947 als Direktor bestätigt wird. In den 20 Jahren seiner Tätigkeit leistet der – mit Walter Kaesbach freundschaftlich verbundene – Dattenberg einen bedeutenden Beitrag zum Aufbau des Museums. Auch wenn es aus finanziellen Gründen nicht mehr gelingen kann, mit umfassenden Ankäufen zum Expressionismus an die Ära Kaesbach anzuknüpfen, schafft Dattenberg wichtige Grundlagen: Mit zahlreichen Ausstellungen zu europäischer und deutscher Moderne, zu aktueller und zu regionaler Kunst und Kunstgewerbe und einem anspruchsvollen Vortragsprogramm.

27.5.1946 Wiederaufnahme der Wechselausstellungen des Städtischen Museums – zunächst im Haus Mozartstraße 14 (Haus Hermann Therstappen).

31.10.1946 Wiederaufnahme der Ausstellungstätigkeit im Haus Bismarckstraße 97.

1954 Walter Kaesbach stiftet dem Museum eine umfangreiche Sammlung von Zeichnungen und Aquarellen Heinrich Nauens.

1963 Der Stadtrat beschließt einen Museumsneubau, mit dem der Essener Architekt Horst Loy beauftragt wird.

1964 Der Wiederaufbau der durch Brand zerstörten Kaiser-Friedrich-Halle macht die Neubaupläne zunichte.

1966 Heinrich Dattenberg scheidet aus Altersgründen aus dem Amt.

1.6.1967 Johannes Cladders, seit 1957 Assistent Paul Wembers am Krefelder Kaiser Wilhelm Museum, übernimmt die Leitung des Museums in der Bismarckstraße. Zu seinen Assistenten zählen Hans van der Grinten (1971 – 1974), Clara Weyergraf (1975 – 1976) und Sabine Kimpel (1977 – 1985).

Ab 1969 verstärkte Aktivitäten des Museumsvereins, dessen Vorsitz Karl Heinemann übernimmt.

1970 Der Rat der Stadt beschließt die Übernahme der Sammlung Etzold als Dauerleihgabe an das Städtische Museum.

1972 Planungsbeginn für den Neubau auf dem Abteiberg, mit dem der Wiener Architekt Hans Hollein beauftragt wird. Einführung der Jahresgaben des Museumsvereins.

1975 Im Rahmen der Kommunalen Neuordnung“ werden die Städte Mönchengladbach, Rheydt und die Gemeinde Wickrath zu einer Stadt Mönchengladbach zusammengelegt.

29.11.1976 Erster Spatenstich auf dem Abteiberg.

1978 Schließung des Städtischen Museums in der Bismarckstraße, Beginn der Vorbereitungen für den Umzug in das im Bau befindliche Museum Abteiberg.

23.6.1982 Eröffnung Museum Abteiberg.