DIE AUSSTELLUNGEN
UND KASSETTENKATALOGE
DES STÄDTISCHEN MUSEUMS
MÖNCHENGLADBACH
1967–1978

Digitales Archivprojekt
initiiert von Susanne Rennert und Susanne Titz

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59b

Idee: St. Nicolaaskerk Brouwershaven
– Ein Belegstück

Idee: St. Nicolaaskerk Brouwershaven – Ein Belegstück Rheinische Post, 28.6.1975
Grundriss Erdgeschoss 2 neu
Einladungskarte Idee: St. Nicolaaskerk Brouwershaven – Ein Belegstück, 1975

Idee: St. Nicolaaskerk Brouwershaven – Ein Belegstück, 22.6. – 16.7.1975

EG/ Hochparterre: Gartensaal (II)

Rekonstruktion und Text: Susanne Rennert 

Am Sonntag, dem 22. Juni, beginnen im Städtischen Museum Mönchengladbach zwei neue Ausstellungen: Idee: St. Nicolaaskerk Brouwershaven‘ und Auswahl aus den Beständen des Museums und der Sammlung (Bereiche: Nouveau Réalisme, Concept Art, Story Art). Die Auswahl aus den Beständen ist thematisch bezogen auf die Einraumausstellung Idee: St. Nicolaaskerk Brouwershaven‘. Was die Idee: St. Nicolaaskerk Brouwershaven‘ beinhaltet, darüber gibt nicht nur ein Text innerhalb der Ausstellung Auskunft, sondern darüber informieren am Donnerstag, dem 26. Juni, abends um 20 Uhr auch diejenigen, die diese Idee erfunden haben, sowie diejenigen Ausstellungsleiter, die sich neben dem Museum Mönchengladbach noch mit dieser Idee in einer Ausstellung befassen.“1

Simultanausstellung mit 14 teilnehmenden regionalen und internationalen Institutionen: Kunstmuseum Bochum; Rheinisches Landesmuseum Bonn; Stedelijk van Abbemuseum, Eindhoven; Museum Folkwang Essen; Badischer Kunstverein, Karlsruhe; Kölnischer Kunstverein; Städtisches Museum Ludwigshafen; Konsthall, Malmö; Zeeuws Museum, Middelburg; Städtisches Museum, Mönchengladbach; Westfälischer Kunstverein, Münster; Württembergischer Kunstverein, Stuttgart; Städtische Galerie, Wolfsburg; Kunst- und Museumsverein, Wuppertal.

Idee und Konzept zur Ausstellung entwickelten der Kunstkritiker Georg Jappe (Köln) und der Galerist Alexander Berswoldt-von Wallrabe (Galerie m, Bochum). Das Ausstellungsdisplay mit Großfotos und Texttafeln, das offenbar für alle Stationen verbindlich war, wurde in Zusammenarbeit mit dem Designer Coco Ronkholz (Düsseldorf) und dem Fotografen Dieter Schwille (Köln) entworfen. 

Ausgangspunkt des kollektiven Ausstellungsprojekts war ein Besuch der St. Nicolaaskerk in Brouwershaven (Insel Schouwen-Duiveland, Zeeland) gewesen, den Jappe, Ronkholz und von Berswordt-Wallrabe im Jahr 1974 unternommen hatten. Weil dort die dringende Notwendigkeit bestand, das undichte Kirchendach neu decken zu lassen, hatte der verantwortliche Kirchenvogt folgende Initiative zur Finanzierung der Restaurierung gestartet: Er bot allen Besuchern der Kirche an, für einen Gulden eine der notwendigen Schiefertafeln zu bezahlen und dafür seinen Namen auf einer Etikette auf dieser Tafel zu verewigen. Ca. 125 000 Schiefertafeln würden benötigt! Im ersten Jahr wurden über 3500 verkauft, an Gäste aus aller Welt und – vielleicht war das der entscheidende Einfall – in einer Doppelreihe längs an den Wänden und um die Säulen der dreischiffigen Kirche aufgereiht. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie Schulhefte mit einer biederen Namensetikette, ein kleines Bodenornament im Verhältnis zu den riesigen Hallen. Eine rührende Selbsthilfeaktion einer armen Kirchengemeinde; nur durch den visuellen Reiz, den evokativen Wert dieser Aufstellung wurden Menschen aufmerksam, die durch die Konzeptkunst der letzten Jahre auf solche Wirkungen sensibilisiert worden waren und die Tafeln als Ikonographie unserer Tage‘ (Zit.) begriffen: Schulhefte, Aktenordner, Grabplatten, Stimmzettel wurden assoziiert und von diesen Vorstellungen her über Anonymität, Austauschbarkeit, Unwiederholbarkeit, Lesbarkeit, Illusion der Demokratie u.a. reflektiert.“2

Georg Jappe fasste seine Eindrücke in der Kirche wie folgt zusammen: Plötzlich glaubten wir, in einer gewaltigen Ausstellung von Konzept-Kunst zu stehen.“3

Ausstellung Mönchengladbach

Da im Archiv keine Fotos der Mönchengladbacher Ausstellung Idee: St. Nicolaaskerk Brouwershaven existieren, bleiben Aspekte ihrer finalen Realisierung unklar. Anhand der schriftlichen Quellen ergibt sich folgendes Bild: Im Gartensaal standen – vermutlich an die Wände gelehnt – entweder originale Schiefertafeln aus Brouwershaven oder Schiefertafeln, die in Anlehnung daran produziert worden waren.4 Außerdem präsentierte man Großfotos, eine Diaserie und verschiedene Texttafeln.5

Interessant ist, dass die Ausstellung eine Kontroverse provozierte, die in der Neuen Ruhrzeitung ausgetragen wurde. Den Kunstanspruch der Ausstellung in Zweifel ziehend, beteiligten sich daran die Künstler Norbert Kricke und Heinz Mack sowie der Kunstkritiker Heiner Stachelhaus, der in der N.R.Z. vom 16.Juli 1975 konstatiert: Eine gute denkmalpflegerische Sache in einen fabelhaft gemanagten pseudokünstlerischen Akt umzumünzen, ist, geklagt sei´s, eine Schande.“6

Am 26. Juni 1975 fand eine Diskussionsveranstaltung zum Gemeinschaftsprojekt statt. Daran nahmen Johannes Cladders, Georg Jappe, Alexander von Berswordt-Wallrabe, Wulf Herzogenrath vom Kölnischen Kunstverein, Rudi Fuchs vom Stedelijk van Abbemuseum in Eindhoven, ? Müller vom Kunst und Museumsverein in Wuppertal und Peter Spielmann vom Museum Bochum teil. Von dieser Diskussion existiert ein Tonbandmitschnitt, der transkribiert wurde. (Siehe das unten abgedruckte Skript.) 

Ferner erschienen zur Ausstellung ein Plakat sowie die Publikation Georg Jappe/​Coco Ronkholz/​Dieter Schwille, Meine Tafel war daneben. Aktion St. Nicolaaskerk Brouwershaven, Utrecht? De Bilt 1975. Mit Texten von Georg Jappe, Coco Ronkholz, Dieter Schwille, Elisabeth Jappe und Alexander v. Berswordt-Wallrabe.

Quellenangaben / Anmerkungen

Es folgen zwei Texte: 1. Johannes Cladders, B e l e g s t ü c k, 2. Tonbandaufnahme der Abendveranstaltung “Idee: St. Nicolaaskerk Brouwershaven“ am Donnerstag, dem 26.06.1975, Museum Mönchengladbach

1.

Johannes Cladders, B e l e g s t ü c k
(Skript, Archiv Museum Abteiberg. Dank an Hannelore Kersting.)


Die expressiven Sonnenblumen van Gogh‘s ließen die kühl-idyllischen des Erasmus von Engert vergessen. Die Putzstrukturen der Bilder von Tapies Öffneten die Augen für die ästhetischen Reize verfallender Hausgiebel. Dibbet‘s artifizielle Gräben im Vondelpark verunsichern uns vor jeder Drainageanlage.

Aus Entdeckungen werden Nachvollzüge. Diese Ausstellung ist dafür ein
B e l e g s t ü c k

Einem Galeristen, einem Kritiker und einem Designer wurde die St. Nicolaaskerk in Brouwershaven zum Erlebnis, genauer:
eine Aktion der Kirchengemeinde, ihre Finanzen aufzubessern.

Die Aktion hatte nicht Kunst im Auge sondern die kostspielige Reparatur
des Kirchendachs.


Meinten die, denen die Aktion zum Erlebnis wurde, nun Kunst? Jedenfalls engagierten sie sich nicht für die Instandsetzung des Daches. Was aber könnte sie fasziniert haben?

Reminiszenzen:

An das Objet trouve, dessen Kunstwürdigkeit seit dem Dadaismus außer Frage steht und im Nouveau Realisme um 1960 unterstrichen und bestätigt wurde.

An Ereignisse, die das künstlerische
Medium von Fluxus und Happening waren.

An die Verselbständigung von Requisiten nach ihrem Gebrauch. So in vielen Arbeiten von Beuys, die aus Aktionen hervorgingen.

An Akkumulationen, Häufungen gleicher
Gegenstände, wie sie Arman verwendet.

An die serielle Kunst, die Reihung und
Multiplikation gleicher Elemente.

An die Mitwirkung fremder Hand, wie in den “This Way Brouwn“, die Stanley Brouwn schon 1960 von Personen erstellen ließ, die ihm mit Hilfe einer Zeichnung den erfragten Weg wiesen.

An die Kreise und andere Figuren aus Feldsteinen oder Aststücken, mit denen
Richard Long einen Raum markiert.

An den Primat der Idee, der von der Conceptual Art ausgelotet wurde, die zeitweilig auch unter Idee-Kunst firmierte.

An die Narrative Art, die eine Geschichte
visualisierend erzählt.

Die Vermittlung des Erlebten, die ausstellungsmäßige Vorführung und Weitergabe greifen auf die Machweisen von Conceptual und Narrative Art zurück.

Im kombinierten Einsatz von Text und Foto.

Im distanziert nüchternen Aufreihen
knapper Daten und Fakten.

Im Verbinden durch Aussparen - Mitteilen durch Offenlassen.

Im sinnsprüchlichen Überhöhen.

Im Einsatz einer Dia-Serie.

Im einfachen und stereotypen Berichten von der Totale zum Detail.

Im Einblenden personaler Bezüge (Kirchenvogt auf dem Dach, “Akteur“ beim Zeichnen seiner Spende).

Im karg “Objektiven“ schlechthin.

Im gleichzeitigen Präsentieren an mehreren Orten (Buren: Manifestation 1971 in Mönchengladbach und zugleich in 13 anderen deutschen Städten).

Im Plakattitel (in dem das Wort “Idee“
den beabsichtigten oder unbeabsichtigten Verweis liefert).

Reminiszenzen:

offene oder verdeckte
bewusste oder unbewusste
akzeptierte oder
Angriffe auf den Anlass der Reminiszenzen

Die Reminiszenzen liegen auf der Hand. Sie könnten erweitert werden, würden
jedoch nur quantitativ belegen, was qualitativ erwiesen ist: Kunst beeinflusst unsere Wahrnehmung.

Angriffe haben seit langem den Tenor:
So einfach ist das also. Das kann ich auch.

Der Reißverschluss war nach seiner Erfindung kein Kunststück mehr.

Klee wurde vorgeworfen, ein Fünfjähriger male nicht schlechter.

Das Fazit blieb immer noch jedem selbst überlassen.

2.

Tonbandaufnahme der Abendveranstaltung “Idee: St. Nicolaaskerk Brouwershaven“ am Donnerstag, dem 26.06.1975, Museum Mönchengladbach

(Skript, Archiv Museum Abteiberg. Dank an Hannelore Kersting)

Dr. Cladders:
Herr Oberbürgermeister, ich freue mich ganz besonders, Sie begrüßen zu dürfen; meine sehr verehrten Damen und Herren, ich begrüße Sie nicht minder herzlich und insbesondere auch deshalb, weil sie trotz des schönen sommerlichen Tages zu uns gekommen sind.
Die Ausstellung “Idee: St. Nicolaaskerk Brouwershaven“ findet nahezu gleichzeitig in 13 Ausstellungsinstituten statt, und sie findet auch statt in unserem Hause innerhalb einer Ausstellung, die Teile unseres Sammlungsbestandes an Werken des Nouveau Realisme und der Conceptual Art zeigt. Ich bin in den letzten Wochen oft, wie sicherlich auch die anderen, die mit diesem Unternehmen zu tun hatten, gefragt worden, was es denn eigentlich mit der Ausstellung auf sich habe. Und ich habe da manchmal sehr einfach und knapp geantwortet: ich weiß es auch nicht. Und das sollte weiß Gott nicht snobistisch sein. Ich selbst
hatte sehr wohl persönlich eine Meinung zu der Sache und Gründe, mich an ihr zu beteiligen. Aber ich wusste nicht genau, was die Initiatoren sich dabei gedacht hatten und auch nicht, aus welchen Gründen die anderen Institute die Ausstellung übernommen hatten. Ich weiß das, ehrlich gesagt, bis jetzt und heute noch nicht genau und bin deswegen auf diesen Abend hier ebenso gespannt wie Sie wahrscheinlich auch. Jedes Ding hat zwei Seiten, sagt man, dieses aber hat offensichtlich mehrere, wie viele genau, ich hoffe, das werden wir sehen, besser gesagt: hören, und ich bin sicher, es wird auch Überschneidungen der Meinungen, Überschneidungen der Argumente geben. Zur allgemeinen sächlichen Information: Ende vorigen Jahres stießen ein Galerist, ein Kritiker und ein Designer in der St. Nicolaaskerk in Brouwershaven in Zeeland, in Holland, auf die Zeichen einer Aktion, auf die Relikte, die der Aufbesserung der Kirchenkasse zur Finanzierung einer kostspieligen Dachreparatur diente: rundum im spätgotischen Kirchenraum reihten sich dicht an dicht Schieferplatten. Sie trugen auf kleinen Etiketten Namenszüge und Adressen. Gegen einen Gulden hatten sich Kirchenbesucher und Touristen auf diese Art und Weise verewigen können. Der Anblick von hunderten und tausenden solcher Schiefertafeln inspirierte
die, die es per Zufall sahen, zu einer Ausstellung, und die Frage ist:
warum? Zwei der Initiatoren haben wir heute Abend bei uns, den Galeristen, Herrn von Berswordt-Wallrabe, von der Galerie m in Bochum, und den Kritiker, Herrn Dr. Jappe, Kritiker bei der FAZ. Und noch die Frage, warum griffen Museums- und Ausstellungsleiter dieses Vorhaben auf, warum schlossen sie sich dem Unternehmen an? Wir haben einige dieser Ausstellungsleiter gebeten, heute kurz zu uns darüber zu sprechen. Unserer Einladung konnten folgen - ich nehme an, dass er in der Zwischenzeit da ist, ich weiß es nicht - Herr Dr. Herzogenrath, der zugesagt hatte, tatsächlich, ja stimmt, ich habe ihn eben gesehen, vom Kölnischen Kunstverein in Köln, Herr Dr. Fuchs vom Stedelijk van Abbemuseum in Eindhoven, Herr Dr. Müller vom Kunst und Museumsverein in Wuppertal und Herr Dr. Spielmann vom Museum in Bochum. Es hatten weiter noch zugesagt: Herr Honnef vom Rheinischen Landesmuseum in Bonn und Herr Dr. Rickmann vom Museum Folkwang in Essen, sie mussten allerdings leider in letzter Minute wegen anderer Verpflichtungen absagen. Und ich selbst will natürlich mit meiner Begründung auch nicht hier hinter dem Berg halten, Sie können diese Begründung - oben in der Ausstellung angeschlagen - nachlesen. In dieser Weise, wie wir das mit dem Anschlag getan haben, haben es auch die anderen teilnehmenden Institute gemacht, denn eine solche Stellungnahme, wie wir sie
unsererseits gegeben haben, war im Ausstellungskonzept in der Vorbereitung mit allen beteiligten Instituten mit enthalten. Jedes Institut argumentierte völlig unabhängig vom anderen, es gab, soweit ich das weiß, zumindest mit unserem Institut, keinerlei Absprachen, und auch für den heutigen Abend hat es solche Absprachen nicht gegeben. Die Aussagen heute Abend hier, kurze Statements von bestenfalls 5 oder auch 10 Minuten - ich will niemandem ins Wort fallen -‚ stehen also nebeneinander, und die Argumente und Gründe, die vorgetragen werden, wollen wir auch nicht diskutieren,

sondern nebeneinander im Raum stehen lassen.

Ich darf, um den Reigen zu beginnen, Herrn von Berswordt bitten, hier anzufangen, und bitte die anderen Herren, in der Reihenfolge, wie ich sie eben benannt habe, ein gleiches zu tun.

von Berswordt-Wallrabe:
Ich könnte anfangen und Ihnen eine dicke Akte zeigen - ich habe noch so eine zu Hause - und könnte sagen, meine Aufgabe an der ganzen Geschichte ist eigentlich die Organisation. Sie haben von Herrn Dr. Cladders gehört, dass ich Galeriearbeit mache, das ist Organisation, und hiermit könnte meine Position auch bei dieser Aktion beschrieben
sein. Das wäre sicherlich eine sehr leichte Möglichkeit, mich aus der Affäre zu ziehen. Ich könnte aber auch mit dem Tonfall eines rheinländischen Kunsthandelskollegen sagen: “Dat Ding war einfach jut und da muss man dat mache.“ Aber ich will schon versuchen, zu begründen, warum mich die ganze Angelegenheit so fasziniert hat, dass ich ihr einen ziemlichen Teil meiner Zeit in der jüngeren Vergangenheit gewidmet habe. Obwohl es für mich vielleicht am schwierigsten ist, etwas zu dieser Geschichte zu sagen, denn ich bin der einzige, der keine Ausstellung zu machen hat und der zu keiner Ausstellung einen Text zu machen hatte, der also im Prinzip eigentlich keine Grundlage zu einem solchen Statement hatte; auf der anderen Seite bin ich von Anfang an mit der Geschichte befasst gewesen und habe natürlich meine Motivation und will also versuchen, ihnen diese zu präsentieren. Die Einladungskarte zur Ausstellung von Herrn Dr. Cladders wie auch die Ausstellung selbst entsprechen dem Stil des Hauses wie übrigens auch die Situation, in der Herr Dr. Cladders sich bereit erklärt hat, am Brouwershaven-Projekt teilzunehmen. Es war ein längeres, sehr nettes, sehr angenehmes Gespräch mit vielen anekdotischen Austauschungen, an dessen Ende Herr Dr. Cladders sagte, ich mach‘ das mit, und ich, das find‘ ich prima. Denn Mönchengladbach ist natürlich eines der Avantgarde-Museen und von daher im Blickpunkt eines Publikums, das vielleicht Verständnis für derartige Dinge hat und das diese Dinge auch sehen kann mit den Augen, mit denen sie vielleicht primär gesehen werden, wozu ich aber gleich noch komme.

Herr Dr. Cladders sagte, die Geschichte hat zwei Seiten und hat vielleicht auch noch mehr als zwei Seiten, ich glaube, sie hat eine unendliche Menge von Seiten. Ich kenne die Texte, ein Teil der Texte, die geschrieben sind, und hoffe, dass ich damit nicht vorgreife, man über- nimmt unbewusst dann vielleicht irgendwelche Anregungen; ich kenne auch den Katalog mit dem Text von Georg Jappe, immerhin 30 Seiten über diese Geschichte, und muss versuchen, mich auch davon freizuhalten. Ich habe aber eines an diesen Texten gesehen: einige der beteiligten Museumsleiter setzen sich ganz intensiv zum Beispiel mit der Concept Art auseinander, einige nehmen Brouwershaven als Anlass, die Concept Art in Frage zu stellen, andere wiederum nehmen es als Anlass, sie engagiert zu verteidigen und bewerten dieses Projekt als eine mögliche eklektische Aktion auf die Concept Art, so beispielsweise Herr Dr. Cladders in seinem Text, der oben zu lesen ist, wenn ich den in der kurzen Zeit richtig verstanden habe. Ich bin sehr sicher, dass uns damals, genauer gesagt, Georg Jappe und mich, die wir uns kaum kannten, als wir in diese Kirche traten und diese Aktion dort sahen, sicherlich mit beeindruckt hat, dass wir die visuelle Präsentation der Concept Art kannten und daher ganz besonders empfangsbereit waren für eine solche Aktion. Ich bin allerdings fast sicher, dass wir auch ohne dieses Vorwissen dazu gekommen wären, irgendwie das Gefühl zu haben, dass hier etwas stattfindet, was aufregend ist, was Inhalte hat, die weitergehen als der vordergründige Anlass scheinen lassen konnte. Diese ganze Geschichte bietet Dinge, die nicht so zielgerichtet sind, nicht so programmatisch sind wie die einzelnen Arbeiten einzelner Concept-Künstler, sondern sie verarbeiten viele Aspekte. Sie verarbeiten darüber hinaus Aspekte, die in unserer Gesellschaft Fragen aufwerfen, Aspekte, die uns bewegen, über diese Fragen zu reflektieren und vielleicht aus der Beantwortung unsere Konsequenzen zu ziehen.

Das, was ich an “Brouwershaven“ am aufregendsten fand, was für mich auch zur Hauptmotivation wurde, das Projekt in Angriff zu nehmen, war die Tatsache, dass die Platten in dieser Kirche irgendwann einmal verschwunden sein würden, da sie ja zur Deckung des Daches verwendet werden sollten. Ich und die Freunde, mit denen ich in die Kirche ging, unter anderen Georg Jappe, meinten, dass diese visuelle Aktion doch irgendwie konserviert werden sollte. Max Imdahl übrigens nannte in einem Gespräch, das was in Brouwershaven existierte, eine konkrete Metapher. Hier fand eine Aktion statt, die später verschwinden würde, es wurde ein Dach gedeckt, die Platten waren da, man wusste darum, dass da oben Namensschilder drauf waren, man würde sie nie wieder sehen, man würde nie wieder wissen, wo diese relativ kleine Anzahl von Platten, auch wenn es etwa 4000 oder 3500 waren, unter den 110 000 sein würde. Irgendwie bildete sich hier eine Atmosphäre, die einerseits integriert wurde in die Atmosphäre der Kirche selbst, andererseits ihr zu widersprechen schien. Und das war die Anregung, etwas zu machen. Man hat sich überlegt, warum macht man es, wie soll man es machen, welche Möglichkeit gibt es, diese aufregende Geschichte zu konservieren. Dann kam die Idee, einfach mal die Museen zu fragen, die das Publikum haben, auch die Voraussetzung haben aufgrund bestimmter Kunstrichtungen, das sehen zu können und sich damit auseinandersetzen zu können. Man ging also rum und hat sich in verschiedenen Häusern erkundigt, und sehr spontan haben eigentlich speziell die Avantgarde-Museen - und auch typischerweise - sich bereiterklärt, mitzumachen. Ich glaube, durch diese irgendwie verborgene Solidarität, die dadurch zum Ausdruck kam, kamen weitere Anreize hinzu. Es gab auch Phasen, wo man selbst vielleicht wieder nicht sicher war und sagte, soll man das weitertreiben oder nicht. Dann kamen wieder andere Leute, die andere Aspekte brachten, und, wie gesagt, im Endeffekt ist dann eine Aktion entstanden, die ich besonders positiv finde, und ich finde auch die dazu entstandene Katalogdokumentation sehr positiv und meine, man sollte über das hinaus, was Ihnen an
Assoziationen gegeben ist, vielleicht nicht noch mehr geben, sondern jeden einzelnen sich damit auseinandersetzen lassen, wie wir das ja auch getan haben.

Dr. Jappe:
Ja, meine Damen und Herren, ich will eigentlich erst mal erzählen, wo sich das abgespielt hat. Dieses Brouwershaven, das ist ein kleiner Ort von 1000 Einwohnern. Im Winter wohnt da niemand, jedes zweite Haus ist leer, es sind alles Ferienwohnungen. Im Sommer wohnen da bis zu 6000 Leuten, und die wohnen dann auf Campingplätzen und Segelschiffen. Und die Leute finden dort keine Arbeit, und trotzdem ist es kein Dorf, sondern es ist ein Städtchen, das mal große Ambitionen hatte, das wollte mal Rotterdam werden, der Umschlagplatz von Seehafen zum Binnenhafen. Mit wechselndem Erfolg. Und als Rest dieser großen Ambition blieb diesem kleinen Ort eine riesige, dreischiffige Kirche, erbaut ab 1293. Und als Holland reformiert wurde, wollte die Gemeinde das große Gebäude abreißen, denn schon damals steht in einer Urkunde, das war viel zu teuer, diese Kirche. Das geschah dann nicht. 1953 wurde dieses Brouwershaven überschwemmt, wurde verlassen und die Kirche und das Städtchen standen ein halbes Jahr im Salzwasser. Dann wurde alles aufgebaut, rekonstruiert, auch das Land, planquadratisch, flach, unheimlich langweilig. Und die Kirche hat man vergessen, und die ging allmählich zugrunde, und dann stellte die Gemeinde fest, dass dies Schieferdach neu zu machen sei. Wobei zu sagen ist, dass dieser kleine Ort vier Kirchen hat und vier zersplitterte Sekten, und in diese eine große Kirche kommen im Sommer 50 Leute zum Sonntagsgottesdienst und im Winter ist sie ungeheizt und geschlossen. Und die kleine Gemeinde wusste nun gar nicht, wie sie die Schieferplatten besorgen sollte. 125 000 Schieferplatten für ein Dach von 3 400 qm, da können Sie sich ungefähr die Größe vorstellen! Und dann schrieben sie einen Brief an den Denkmalschutz. Es kam keine Antwort. Und dann hat ihnen ein großer Zufall geholfen. Dann kam ein Mann vom Denkmalschutz und hat sich die Kirche angesehen, und wie ein Wink Gottes hat es da furchtbar geschüttet und dieser Mann sah, wie es in die Kirche hineinregnet und hat gesagt: so geht‘s nicht weiter! Das wird finanziert. Aber die Vorfinanzierung, die blieb also an dieser Kirchengemeinde hängen. Der Denkmalschutz zahlte erst nach Erhalt der Rechnung, und sie mussten erst mal das Geld auftreiben.

Und der Gemeindevorsteher, der dort PräsidentKirchenvogt heißt, der überlegte sich, was er machen sollte. Und da sah er seine Enkelkinder auf diesen Platten herumkratzen. Und da dachte er, das wäre doch die Idee. Die vielen Touristen, die lassen wir alle sich eingravieren für einen Gulden und davon bezahlen wir die Vorfinanzierung. Und mit Hilfe einer sehr tüchtigen Küsterin, die da die Tafeln hineingelegt hat, die Leute rumgeführt hat, die extra Deutsch gelernt hat und Englisch gelernt hat, um den Leuten was zu erzählen, haben die in einem Sommer 5 000 Gulden zusammengekriegt. Eine Platte kostete einen Gulden. Und obwohl da Leute kamen bis aus Australien und aus Chile und aus Canada und den USA und sogar aus Polen, ist die Sache nicht public geworden. Das blieb also praktisch so eine kleine Attraktion des Badeortes. Und als wir, Herr von Berswordt und ich, da reinkamen, war das also blanker Zufall, ein zweiter Zufall sozusagen, eigentlich wollten wir spazieren gehen,
aber weil so schlechtes Wetter war, sind wir spazieren gefahren, und ich habe eigentlich nur pro-forma die Kirchentür aufgemacht; denn protestantische Kirchen sind ja immer zu, wenn nicht gerade der Pfarrer drin ist. Und dann standen wir plötzlich in dieser riesigen Halle, und ich glaubte zuerst, hier hätte On Kawara eine Ausstellung gemacht, eine ganz gigantische. Es sah von Ferne aus wie Platten, und erst als wir näher herantraten, sahen wir die Schiefertafeln und die verschiedenen Schriften, und was mich daran besonders faszinierte, waren die verschiedenen Schichten, von denen ich Ihnen nur einige nennen will. Einmal dieser ganz atavistische Aspekt, sich zu verewigen, seine Spur dazulassen, dann ein Aspekt von Tradition, einmal Kirche und dann Denkmalschutz und Geschichte, die Leute sind ja darin doch sehr viel bewusster geworden, und konnten hier doch mit relativ wenig Geld, mit einer kleinen Geste als Spender auftreten, als Mitmacher einer Partizipation von Besuchern, wie das Museum sie immer anstrebt. Und das ist eine Idee, die durchaus weitergetragen werden sollte im Denkmalschutzjahr. Dann natürlich die ganzen Schriften! Was drückt sich in all‘ diesen Schriften aus! Und schließlich, was schon angedeutet wurde, diese konzeptuelle Idee, diese Schilder sind nur da, bis sie ihren Zweck erfüllen, dann kommen sie unters Dach, und da ist ein eicherner Dachstuhl und da sieht man sie nie wieder, und wenn die Arbeiter kommen, dann greifen sie hier und greifen da und greifen beschilderte Schieferplatten ans Dach und unbeschilderte, das geht quer durcheinander, ist nie wiederzufinden. Und ich glaube, dass erst die Ideenkunst, um es mal größer zu sagen, als die Concept Art, uns ein Gefühl gegeben hat einmal für die Ikonographie von Kladde und von Stimmzettel und auch von Grabmal, diese gewisse Monumentalität quasi als Auflösung der einzelnen Individuen zu einer Art Massengrab, andererseits auch ein Gefühl dafür, dass diese Dokumente irgendwo künstlerisch sind durch das Material. Und so habe ich versucht, einige dieser Assoziationen in diesem Katalog niederzulegen, in der Hoffnung, dass Sie dann weitere Assoziationen spinnen werden, denn es ist merkwürdig: ein Thema, das immer weitergeht.

Dr. Herzogenrath:
Ich soll also ganz kurz sagen, warum ich diese Ausstellung übernommen habe. Als Vorgeschichte kann ich erzählen, dass Herr von Berswordt kam, als wir gerade so mitten in der Vorbereitung der Dada-Max-Ausstellung waren und ich eine halbe Stunde vielleicht Zeit hatte, praktisch nicht mehr als Sie eben auch, die Konzepte zu hören und eine Reihe von Dias zu sehen. Ich hab‘ dann spontan ja gesagt und hab‘ mir hinterher erst
überlegt, was die finanziellen Folgen für uns sind und hab‘ dann also endgültig mein Ja Wort gegeben. Hier also die Darstellung der unterschiedlichen Aspekte, die, mich interessierten: Einmal das Denkmalschutzjahr. Man überlegt sich natürlich immer, was man machen kann, was soll ein Kunstverein aus aktuellem Anlass zum Denkmalschutzjahr machen? Im Grunde nichts, es ist nicht unsere Aufgabe. Trotzdem, hier bot es sich an, weil die Querbezuge sehr deutlich waren. Das zweite, die Privatinitiative, etwas, was einen Kunstverein natürlich interessiert. Wie kann man in einer solchen und vergleichbaren Situationen, wo immer nach dem Staat und der Öffentlichkeit gerufen wird, wie kann man hier Ideen entwickeln, sich selbst zu helfen auf eine originelle, vielleicht sogar künstlerische Weise. Der dritte Aspekt von Interesse liegt in den Bezügen zur aktuellen Kunst. Das betrifft also die Art der Präsentation der Objekte in dieser Kirche, dann in der Folge die Präsentation dieser Idee in unseren Ausstellungshäusern.

Das vierte, was mich natürlich an diesem Brouwershaven-Projekt interessierte, ist die Tatsache, dass die Ausstellung gleichzeitig an mehreren Orten, wenn auch unter jeweils verschiedenen Aspekten, gezeigt wird. Warum eigentlich immer unser monogamer Anspruch, dass wir alles alleine zuerst machen wollen? Hier also mal eine Sache, die gleichzeitig stattfindet, die an mehreren Orten unter verschiedenen Aspekten, verschiedenen Sammlungszusammenhängen in Museen oder Kunstvereinen präsentiert wird. Weiter in diesem Zusammenhang möchte ich nennen das Vertrauen in andere Ausstellungsmacher: man macht nicht selbst, sondern übernimmt, was ein Galerist, ein Journalist, ein Fotograf oder Designer entwickelten.

Nachdem ich vorhin einige Querbezüge zur aktuellen Kunst genannt habe, bleibt noch zu fragen, wie das hier zur Diskussion stehende Projekt Brouwershaven ausstellungstechnisch vermittelt werden kann, und ich glaube, hier ergibt sich eine Schwierigkeit. Die Ausstellung findet ja eigentlich im Kopf statt, in der Vorstellung des Betrachters. Der Betrachter aber assoziiert seiner besonderen Vorbildung gemäß. Er kann On Kawara oder die mit handschriftlichen, individuellen Kommentaren arbeitenden Künstler nur assoziieren, wenn er sie kennt. Das heißt, wie sollen für einen Betrachter, der diese Assoziationsmöglichkeiten nicht bereits hat, diese in der Ausstellung vermittelt werden? Was in dem Buch zur Ausstellung ja durchaus möglich ist, wo der Text, die Interpretation, die Anstöße gibt.

Etwas Kritisches möchte ich noch anmerken. Ich meine die Fotos, etwa die vier Farbfotos vermitteln keineswegs den Eindruck von “Brouwers-haven“, den Herr Jappe eben so anschaulich schilderte, der ja auch in dem Katalogbuch sehr deutlich wird. Wie kann dieser Eindruck aber in die Ausstellung selbst eingebracht werden? Sie haben hier in Mönchengladbach das Glück, die Originaltafeln zu sehen, mir und allen anderen Kollegen, glaube ich, standen nur die Fotos der Schieferplatten zur Verfügung. Ist aber über das Foto die Sache selbst darzustellen? Generell stellt sich also die Frage, worüber wir nachher diskutieren können, wie verhält sich das Konzept der Ausstellung zur Realität der Ausstellung? Was kann mehr vermitteln, ein Katalogbuch oder eine gemachte Ausstellung? Zur Beantwortung dieser Frage wäre vielleicht am wichtigsten, Ihre Antwort hierzu zu erfahren. Wir sind die Profis, aber wir müssen von Ihnen erfahren, was wir überhaupt vermitteln können.

Dr. Fuchs:
Warum konnte es für ein Museum zeitgenossischer Kunst interessant sein zu zeigen, was überhaupt keine Kunst ist, was auch außerhalb einer gewissen sozial engagierten Ästhetik völlig uninteressant ist, was nur schön ist als soziale Handlung? Es könnte interessant sein, ‘ es als Gegenstück zu zeigen. “Plötzlich glaubten wir in einer gewaltigen Ausstellung von Concept Kunst zu stehen“. Dieser Satz aus dem Katalog artikuliert den ästhetischen Ursprung der andächtigen Haltung vor der Wirklichkeit. Die Idee Brouwershaven ist eine Lektüre der Wirklichkeit. In der Form der Lektüre liegt eine Analogie, eine Analogie zur Kunst, und zwar zu ganz bestimmter Kunst. Diese Analogie betrifft aber nicht den Inhalt dieser Kunst, sondern nur die äußere Form. On Kawara ist hier natürlich gemeint oder Stanley Brouwn. Das aber, was bei On Kawara und Stanley Brouwn essentiell ist, das Verschwinden des persönlichen, individuellen Zeichens, wird hier gerade betont. So ist Brouwershaven eine Lektüre der Wirklichkeit, deren Form in einer expressionistischen, quasi semantischen Mischung aus On Kawara, Stanley Brouwn und Cy Twombly besteht.

Was dieses Projekt aber zeigt, ist, das eine in der Kunst entwickelte Ordnung oder Formgebung in die Kultur eindringen kann mit Hilfe eines Kritikers, eines Galeristen und von Museen, das heißt mit Hilfe von Kunstamateuren. Es zeigt aber auch, dass nur Form und kein Inhalt durchdringt. Das ist sehr traurig.

Es sollte eher so sein, dass ein richtiges Verständnis dessen, was Künstler wie zum Beispiel On Kawara oder Stanley Brouwn gemacht haben, eine Publikation wie diese ausschließen sollte. Kunst, das sind neue Inhalte. Das heißt, Kunst ist nicht einfach Lektüre der Wirklichkeit, sondern Beifügung anderer Wirklichkeit. Eine Beifügung, die so sehr innerhalb eines festen Rahmens liegt, von einem festen Standpunkt ausgeht, dass sie eine veränderte, neue Lektüre der Wirklichkeit fordern sollte.

Dr. Müller:
Meine Damen und Herren, weshalb ich diese Ausstellung gemacht habe, mitgemacht habe: Es gibt Statements in allen Kunstepochen, die dort bis zum Überdruss wiederholt werden, immer wieder wiederholt werden. In unseren Tagen scheint das zu sein: Kunst ist Leben und auch die Umkehrung: Leben ist Kunst. Und darauf wollte ich mal die Probe machen. Herr von Berswordt kam mit dem Material, erst mal nur verbal. Ich hatte noch gar keine Anschauung von der Sache und ich bin trotzdem sofort voll eingestiegen. Dabei schien mir wichtig, was Herr von Berswordt sagte und was Herr Jappe eben auch sagte bezüglich der Atavismen. Die Kunst greift heute Atavismen auf, aber es ist auch noch ein anderer Bereich, der Atavismen aufgreift. Die Künstler glauben, indem sie Atavismen aufgreifen, als Reigenführer dastehen zu können vor den Leuten. Dieses “Ich sehe was, was Du nicht siehst“ ist immer noch präsent im Gedächtnis, im Kopf, und es hat sich daraus auch die Distanz möglicherweise ergeben, dass eben die Gleichung doch nicht ganz aufgeht: Kunst gleich Leben.

Und nun hat in Brouwershaven ein Kirchenvogt, um sein Dach fertig zu bekommen, um etwas Attraktives zu machen für den Zweck, instinktiv in dieses Reservoir der Atavismen gegriffen.

Es gibt eine Fülle von Deutungen, ich nenne nur noch eine dazu:
Diese reformierte Kirche wird plötzlich eine Art Wallfahrtskirche, es werden Weihegeschenke aufgestellt. Eine fast religiöse Metapher schwingt mit.

Alles, was in der Sache Brouwershaven liegt, lässt sich mühelos in eine kleine Ausstellung bringen. Ich habe mit den Reproduktionen (den Fotos) der Schiefertafeln versucht, die Original-Situation nachzustellen. Das geht in einem kuppelgewölbtem Raum, den wir für die Ausstellung zur Verfügung hatten, wunderbar.

Die Probe auf den Kunstcharakter einer solchen Aktion zu machen, lohnt sich. Und zwar etwa in diesem Sinne: In meinem Begleittext habe ich gesagt - wir waren ja alle dazu verdonnert, einen Begleittext zu bringen, damit nichts umkommt von den Gedanken, die wir darauf verschwenden -: Der architektur-theoretische Charakter, die Brisanz dieser Ausstellung liegt etwa auf der Ebene der Geschichte mit Duchamps Flaschentrockner. Nur etwa so, als ob Duchamp keinen Flaschentrockner auf die Ausstellung geschickt hätte, sondern ein ganz gewöhnliches Bild. Ich will damit sagen, dass sich inzwischen schon etwas außerhalb entwickelt hat, was formal bereits, ohne dass es Stürme des Protestes entfachen könnte, in einem musealen Raum gestellt werden kann und dabei dasselbe entwickelt wie Kunst und Künstler in unserer Zeit.

Dr. Spielmann:
Meine Damen und Herren, ich möchte mich zuerst bei Herrn Dr. Cladders bedanken für die Einladung, weil ich glaube, das Treffen ist eigentlich die Vollendung des Sinnes dieser Aktion der Ausstellung in 13 Museen auf einmal. Ich möchte mich auch bei Herrn von Berswordt für die Initiative bedanken, weil sie für mich wichtig war aus zweierlei Gründen. Ich gehe an diese Sache mit einem ganz anderen Gesichtspunkt, und zwar unter dem Gesichtspunkt der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes. Vielleicht erstens deswegen, weil ich in den letzten zwei Jahren harte Kämpfe in meiner Stadt wegen dieses Themas mit der Verwaltung hatte und der Oberstadtdirektor der Stadt Bochum mich in diesem Zusammenhang zu einem Fanatiker disqualifiziert hat. Zweitens, weil ich aus einem Land komme das sehr klein ist und wo sich Leute der Bedeutung des Denkmals, der Bedeutung der geschichtlichen Zusammenhänge vielleicht mehr bewusst sind, weil sie viel mehr zu ihrer eigenen Existenz beitragen, weil sie durch die Geschichte und geschichtlichen Zusammenhänge mit um ihre Existenz kämpfen. Ich war bereits als Student in der Tschechoslowakei, aus der ich komme, im Bereich der Denkmalpflege tätig. Hierzulande ist der Eindruck so, dass man dort vielleicht mehr in diesem Sinne macht. Aber man macht dort viel mehr nur deswegen, weil es viel mehr Privat- und Bürgerinitiativen gibt, die sich um diese Sachen kümmern. Von der anderen Seite gibt es genau so viele Schwierigkeiten wie hier, aber es gibt mehr Solidarität. Um das zu beweisen, möchte ich einen kurzen Text aus der Rede meines Zeitgenossen, des Schriftstellers Milan Kundera (? - An Hand der Publikation zu verifizieren, Edition Suhrkamp), zum tschechoslowakischen Schriftstellerkongreß im Juni 67 zitieren, der eigentlich der Auftakt zu dem sog. Prager Frühling war.

Er sagt da: “Wer ist Vandale, keinesfalls ein analphabetischer Bauer, der in einem Zornausbruch das Schloss des verhaßten Grundbesitzers anzündet. Ein Vandale, wie ich ihn um mich herum sehe, ist ein sozial gesicherter, des Lesens und Schreibens kundiger, mit sich selbst zufriedener Mensch, der im Großen und Ganzen keinen Grund hat, Rache zu üben. Ein Vandale, das ist hochmütige Beschränktheit, wohlgefällig in sich selbst ruhend und bereit, jederzeit die demokratischen Rechte für sich in Anspruch zu nehmen. Diese hochmütige Beschränktheit meint, es gehöre zu ihren unverbrüchlichen Rechten, die Welt nach ihren eigenen Vorstellungen umzuformen, aber weil die Welt vor allem das unendlich Viele ist, was die Grenzen der Beschränktheit überragt, richten sie die Welt nach ihren Vorstellungen her, indem sie sie zerstören. So schlägt der Halbwüchsige im Park der Statue den Kopf ab, weil sie in beleidigender Weise sein Menschenmaß überragt, und er tut es mit Befriedigung, weil jede Selbstbestätigung dem Menschen Befriedigung bringt. Leute, die nur in ihrer unreflektierten Gegenwart leben, ohne das Bewusstsein historischer Kontinuität und ohne Kultur sind imstande, ihr Land in eine öde ohne Geschichte, ohne Gedächtnis, ohne Echo und ohne Schönheit zu verwandeln. Der heutige Vandalismus weist nämlich nicht nur polizeilich verfolgbare Formen auf. Wenn sich Bürgerschaftsvertreter oder zuständige Beamte darüber einig sind, dass eine Statue oder ein Schloss, eine Kirche oder eine alte Linde überflüssig sei, und wenn sie deren Beseitigung anordnen, dann ist das nur eine andere Form desselben Vandalismus.

Und das war meine Meinung, dass wir in dieser Gefahr auch hier leben
und deswegen habe ich diese Ausstellung mit Begeisterung übernommen und ich habe sie eröffnet und mache in ihr Führungen und versuche, den Leuten meine Meinung auch dazu zu sagen. Ich möchte aber jetzt nicht so aus dem Kopf alles sagen, ich möchte den Text, den ich dazu geschrieben habe, der eigentlich das ausdrückt, was ich gemeint habe, vorlesen: Jede Initiative im Bereich der Denkmalpflege, des Denkmal- und Naturschutzes begrüßen wir nicht als Ausdruck einer Spielerei einer romantischen Nostalgiewelle, einer Liebhaberei einer nur kleinen Gruppe von Fanatikern und Spinnern. Heute wissen schon viele, dass die Zerstörung der natürlich, geschichtlich gewachsenen Umwelt, um die sich der moderne Denkmal- und Naturschutz bemüht, die Zerstörung der Lebensmöglichkeiten des Menschen bedeutet, die Zerstörung unserer Welt.

Deswegen entstehen Bürgerinitiativen zum Schutz unserer Umwelt, von denen die Idee St. Nicolaaskerk in Brouwershaven eine ganz besondere repräsentiert. Jede Unterschrift auf einer Dachplatte ist eine Stimme für die Erhaltung der Denkmäler, für die Selbsterhaltung. Die Gefahr, dass der Mensch auch durch die Zerstörung von Zeugnissen der eigenen Geschichte auch die Bezüge zu sich selbst, zur eigenen Identität zerstört, ist vielen klar geworden. Noch wissen nicht alle, dass dadurch auch die zwischen- menschlichen, zwischennationalen Beziehungen zumindest problematisiert werden, wenn nicht gar so verarmt und reduziert, dass man aufgrund solcher Beziehungen eine moderne soziale Gesellschaft nicht mehr aufbauen kann. Die Privatinitiativen in diesem Bereich sollten aber nicht die Last der Verantwortung von den Machthabenden und Machtausübenden übernehmen. Denn eine große Gefahr für den Fortschritt ist die zunehmende Verantwortungslosigkeit der Verantwortlichen, die zunehmende Anonymisierung der Verantwortung im Räderwerk der Bürokratie. Es fehlt am persönlichen Engagement. Da begrüßen wir die Idee St. Nicolaaskerk als Beispiel, das sogar neben dem eigentlichen Zweck, Erhaltung des Denkmals, andere Wirkungen, zum Beispiel im Bereich der Solidarisierung und Aktivierung des Menschens oder im ästhetischen Bereich ausgelöst hat. Die Idee St. Nicolaaskerk Brouwershaven ist gleichzeitig eine dringende Mahnung, ein Memento.

Dr. Cladders:
Meine Damen und Herren, ich bilde den Schluss. Als Herr von Berswordt zu mir kam und mir die Idee der Ausstellung antrug, habe ich als Museumsmann sofort nach der Kunst gefragt, nicht Herrn von Berswordt, sondern mich. Denn nur das konnte mich im Sinne einer Ausstellung interessieren. Im Gegensatz zu anderen Instituten, die technische Errungenschaften, technische Vergangenheiten, mögliche Bereiche der Natur, wie in naturwissenschaftlichen Museen, zu präsentieren haben, hat ein Museum unserer Art es mit der Kunst zu tun. Und wenn ich eine solche Ausstellung übernehme, so muss die erste Frage sein, was hat es denn mit Kunst zu tun? Oder: inwieweit ist es für das, was unsere Aufgabe ist, nutzbar zu machen? Diejenigen - und das sind ja wohl die meisten hier im Raum -‚ die mich von den Führungen und von anderen Einführungsvorträgen her kennen, wissen, welche Bedeutung ich dem Nachvollziehen, aber auch, was ungefähr das gleiche bedeutet, dem Verändern und dem Andern des Wahrnehmungsvermögens zuschreibe. Und für mich stand vom ersten Moment an fest, diese Ausstellung ist dafür ein Belegstück. Was ich meine, habe ich oben kurz gesagt, ich will es hier wiederholen. Ich meine mit dem Verändern beispielsweise die expressiven Sonnenblumen van Gogh‘s, die eben die kühl-idyllischen des Erasmus von Engert vergessen ließen. Ich habe beide Vergleichspaare oben im Photo vorgeführt. Die Putzstrukturen der Bilder von Tapies öffneten uns die Augen für die ästhetischen Reize verfallender Hausgiebel, und Dibbet‘s artifizielle Graben verunsichern uns vor jeder Drainageanlage. Originäre Entdeckungen gebären eben ihre Nachvollzüge. Und ich meine das nicht nur im eben von Herrn von Berswordt angesprochenen eklektischen Sinne, sondern ich meine es auch insbesondere im Verändern unseres Sehens. Eine Ausstellung wie diese, unter diesem Aspekt von den Initiatoren konzipiert, war vor 10 oder 15 Jahren, das heißt, bevor es die Conceptual Art gab, vielleicht auch, bevor es den Nouveau Realisme gab, nicht möglich. Und diese Ausstellung soll dafür - und wir haben das auch so in unserer Einladung angekündigt - ein Belegstück sein. Einem Galeristen, einem Kritiker und einem Designer wurde die St. Nicolaaskerk in Brouwershaven zum Erlebnis, das heißt, genauer gesagt, nicht die Kirche, sondern eine Aktion der Kirchengemeinde, ihre Finanzen aufzubessern. Diese Aktion der Kirchengemeinde hatte nicht Kunst im Auge, sondern ganz einfach die kostspielige Reparatur des Kirchendaches. Meine Frage: Meinten die, denen diese Aktion zum Erlebnis wurde, nun Kunst? Jedenfalls sie engagierten sich nicht - vielleicht mit einem Gulden oder auch mit einigen, das weiß ich nicht – sie engagierten sich nicht für die Instandsetzung des Daches. Und dann die Frage: Was könnte sie denn so fasziniert haben, dass sie sich für die Ausstellung engagierten? Ich meine, es waren Reminiszenzen. Reminiszenzen an - die man aufführen kann, ich werde das nur zu einem Teil tun- Reminiszenzen an das Objet Trouve, dessen Kunstwürdigkeit ja seit dem Dadaismus außer Frage steht und die im Nouveau Ralisme um 1960 nur noch unterstrichen und bestätigt wurde. Reminiszenzen an Ereignisse als künstlerisches Medium, an Fluxus und Happening, an die Verselbständigung von Requisiten nach ihrem Gebrauch - die Schiefertafeln gewinnen eine gewisse Selbständigkeit -‚ und solche Verselbständigung kennen wir zum Beispiel aus vielen Arbeiten von Beuys, die aus Aktionen hervorgingen; an Akkumulationen, an Häufungen gleicher Gegenstände, wie sie auch in der Kirche in der Reihung der Schiefertafeln vorkommt, an Akkumulationen, wie wir sie seit Arman kennen; an die serielle Kunst, an die Reihung und die Multiplikation immer gleicher Elemente. Auch an die Mitwirkung fremder Hand beim Schaffen eines Werkes, wie etwa in den hier auch schon genannten “This Way Brouwn“, die Stanley Brouwn schon 1960 von Personen herstellen ließ, die ihm mit Hilfe einer Zeichnung den erfragten Weg wiesen, die selbst aber nicht wussten, wozu ihr Tun dann im Nachhinein genutzt wurde, an die Kreise und anderen Figuren aus Feldsteinen oder Aststücken, mit denen Richard Long einen Raum markiert, vergleichbar der Raummarkierung durch die Schiefertafeln in der Kirche, an den Primat der Idee, der von der Conceptual Art bekanntlich ausgelotet wurde, wie er auch zeitweilig unter dem Titel “Idee-Kunst“ firmierte, und wozu unter anderem auch gehört, was hier auch schon angesprochen wurde, dass diese Tafeln ja nun unter‘s Kirchendach kommen und dass die Namen und Eingravierungen in Zukunft niemand mehr sehen wird, man weiß wohl, sie sind da. Ich erinnere an die lange Diskussion um ein skulpturales Werk von Walter De Maria für die olympischen Spiele, wo er vorgesehen hatte, in den in der Nähe des Spielfeldes gelegenen Müllberg einen, ich kann im Moment nicht sagen wie viel Meter tiefen Schacht zu graben und ihn mit einer Bronzeplatte abzudecken, das heißt, das eigentliche skulpturale Werk war dem Blick entzogen. Man wusste, es geht hier soundso tief herunter, aber sehen kann ich das nicht. Etwas Ähnliches also in diesem Falle auch. Und schließlich an das, was man mal in jüngster Zeit - ich weiß nicht, mit welcher Berechtigung - Narrative Art genannt hat, eine Kunst, die eine Geschichte visualisierend erzählt. Ich glaube, ich liege mit dieser Behauptung der Reminiszenzen nicht ganz falsch, denn die Vermittlung des Erlebten, die ausstellungsmäßige Vorführung und Weitergabe mit Hilfe eines Katalogs verweisen auf die Machweisen von Conceptual und Narrative Art zurück. Auch hier nur einige Punkte herausgegriffen: Im kombinierten Einsatz von Text und Photo, im distanziert-nüchternen, nahezu unterkühlten Aufreihen knapper Daten und Fakten, im Verbinden durch Aussparen, im Mitteilen durch Offenlassen, im zum Teil sinnsprüchlichen überhöhen, im - eine rein technische Frage, aber auch bezeichnend - im Einsatz einer Dia-Serie, im einfachen und stereotypen Berichten von der Totale zum Detail, sowohl im Katalog wie in der Dia-Serie verfolgbar, im Einblenden personaler Bezüge, wie es gerade in der Narrative Art vorkommt, hier der Kirchenvogt auf dem Dach oder der “Akteur“ beim Zeichnen seiner Spende, ich meine im Karg-Objektiven schlechthin, aber auch im gleichzeitigen Präsentieren an mehreren Orten, ich erinnere gerade hier im Hause an die Manifestation von Daniel Buren 1971, die in 13 anderen deutschen Städten gleichzeitig stattfand, und nicht zuletzt auch im Plakattitel, in dem das Wort Idee den beabsichtigten oder auch unbeabsichtigten Verweis liefert. Ich meine also Reminiszenzen, offene oder verdeckte, bewusste oder unbewusste, akzeptierte oder auch Angriffe auf den Anlass der Reminiszenzen. Die Reminiszenzen liegen auf der Hand und, wie schon gesagt, sie könnten erweitert werden, aber ich meine, dadurch würde nur quantitativ noch weiter belegt, was qualitativ längst erwiesen ist:
Kunst beeinflusst unsere Wahrnehmung. Und zu den Angriffen nur ein ganz kurzes Wort: Angriffe haben seit langem den Tenor: so einfach ist das also. Das kann ich auch. Und dazu nur zwei Antworten: Der Reißverschluss war nach seiner Erfindung kein Kunststück mehr. Und Klee wurde vorgeworfen, ein Fünfjähriger male nicht schlechter.

Meine Damen und Herren, ich danke den Referenten für ihre Mitwirkung und Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Was wir hier heute Abend getan haben, nämlich Statements, Aussagen, ziemlich beziehungslos, sofern ich den gemeinsamen Nenner, nämlich die Beziehung auf die Ausstellung, einmal ausschließe, nebeneinander zu stellen, erinnert auch an bestimmte Vorgehensweisen innerhalb der Kunst der letzten 15, ja 20 Jahre, nämlich an Dinge, wie Sie sie hier, da ich gerade darauf schaue, bei Dieter Roth sehen, dass eine Initialzündung gegeben wird und dann überlässt man eine Sache sich selbst. Das heißt, was daraus
wird, wollen wir mal sehen. Und ich kann noch einmal versichern, es war hier nichts abgesprochen, und das, was draus geworden ist, ist genau so draus geworden wie das, was Sie in dem Schimmelobjekt von Diether Roth sehen, bei dem er vorher auch nicht wusste, wie es in seinem Endstadium sein würde. Ich darf Ihnen sagen, dass ich diese Idee, die von Herrn Dr. Jappe im Grunde genommen stammte, die ich aber sehr gerne übernommen habe, sofort auch unter diesem Aspekt gesehen habe, und ich habe sie sozusagen hier verstanden als ein Zitat, und was ich Ihnen schuldig blieb für diese Handhabung war die Benennung der Quelle, ich habe sie hiermit nachgeholt. Wir wollten die Dinge offen im Raum stehenlassen, was Sie allerdings nicht hindern soll, darüber hier im kleinen Zirkel zu diskutieren.

Einladungskarte / Plakat / Druckerzeugnisse

Archiv Dokumente / Korrespondenz

Archiv Presse

Kurzankündigungen / Meldungen

o. V., Museum stellt „Idee“ aus, in: Rheinische Post, 25.6.1975
o. V., „Die Schachtel im Koffer“. Museum bleibt geöffnet, in: Rheinische Post, 23.7.1975
o. V., Aspekte im Museum, in: Westdeutsche Zeitung, 23.7.1975

Berichte / Rezensionen / Kommentare

Peter Steinhart, Ausstellungen und Buch „Idee St. Nicolaaskerk“. Unsichtbare Galerie, in: Rheinische Post, 28.6.1975
Wi., Einfall eines Kirchenvogts als Kunst gesehen. Museum Mönchengladbach zeigt gleichzeitig mit 13 Museen die „Idee St. Nicolaaskerk“, in: Rheinische Post, 1.7.1975
F. E., Begegnung, in: Westdeutsche Zeitung, 2.7.1975
Heiner Stachelhaus, Pseudokunst auf Schieferbasis, in: Neue Ruhr-Zeitung, 16.7.1975
Alexander v. Berswordt-Wallrabe, Anspruch Kunst nie erhoben. Zu einem NRZ-Kommentar von Heiner Stachelhaus, in: NRZ, 27.7.1975
Norbert Kricke, Hauptsache: das Kirchendach. Zur Kontroverse um die „Aktion „Brouwershaven“, in: NRZ, 3.8.1975
Heinz Mack, Keine Kunst zu erkennen! Zu einem Kommentar über die „Aktion Brouwershaven“, in: NRZ, 17.8.1975
P. F. Althaus, George Jappe, Coco Ronkholz, Dieter Schwille. Meine Tafel war daneben. Aktion St. Nicolaaskerk, Brouwershaven (Edition m, Fontein-Verlag, Utrecht), in: Kunstnachrichten, 12. Jg., Heft 3, März 1976