Gedächtnisausstellung
Rudolf Konsten, 1909–1942.
Bilder, Aquarelle, Zeichnungen
Gedächtnisausstellung Rudolf Konsten, 1909 – 1942. Bilder, Aquarelle, Zeichnungen, 10.12. – 7.1.1973
Rekonstruktion: Susanne Rennert
Im Archiv des Museums Abteiberg existieren – abgesehen von diversen Presse-Artikeln – keine Dokumente zu dieser Ausstellung. Sie wird hier deshalb anhand von Wolfgang Stauch von Quitzows Bericht Rudolf Konsten in Mönchengladbach (Neues Rheinland, 16. Jg., 1.5.1972) vergegenwärtigt.
„Vor 30 Jahren fiel in Rußland der Mönchengladbacher Maler Rudolf Konsten. Konsten wäre heute 63 Jahre alt. Zu seinem Gedächtnis hat das Städtische Museum in Mönchengladbach eine Ausstellung arrangiert, die einen anschaulichen Überblick über das Werk des Künstlers gibt, der in den späten zwanziger und den dreißiger Jahren zu jenem niederrheinischen Künstlerkreis gehörte, der sich aus den Absolventen der Krefelder Werkkunstschule und der Düsseldorfer Akademie gebildet hatte.
Konsten war in Düsseldorf Schüler von Heinrich Nauen. Schon in jüngsten Jahren war er mit Holzschnitten hervorgetreten, die die damalige Auseinandersetzung mit den traditionellen Formproblemen erkennen lassen.
Das Mönchengladbacher Museum zeigt jetzt Ölgemälde, Aquarelle und Zeichnungen von 1930 bis 1940, wobei sich klar erweist, daß das Milieu der Graphik und des Aquarells die künstlerische Heimat dieses von der Aura des Fragementarischen umgebenen Meisters gewesen ist.
Wie der Künstler ist auch ein Großteil seines Werkes dem Kriege zum Opfer gefallen. Bei den noch erhaltenen Gemälden hinterlassen die Porträts den nachhaltigsten Eindruck. Gerade in ihnen tritt etwa um 1938 – ‚Selbstbildnis‘ – ein markanter Wechsel zu farblicher und formaler Askese ein. Die bunte Unausgegorenheit der früheren Interieurs veschwindet. Klare Konturen etwa in dem Bild ‚Abschied‘ erinnern an einen Nachklang zur ‚Neuen Sachlichkeit‘.
Auch in einigen Winterlandschaften, die Konsten kurz vor Kriegsbeginn gemacht hat, wird ein strengerer Duktus sichtbar. Reisen in die Rominter Heide, den Schwarzwald und an die Adria nach Split wurden in Zeichnung und Aquarell festgehalten. Es waren Landschaftsaquarelle einer nicht feindlichen Natur, dynamische Zeichnungen im Aufriß der Motive, Versprechungen für die Zukunft, die zu erleben Konsten nicht mehr gestattet war.“