Gedächtnisausstellung Carl Cohnen, 1887–1976.
Eine Auswahl von Ölbildern aus Privat- und Museumsbesitz
Gedächtnisausstellung Carl Cohnen, 1887 – 1976, Eine Auswahl von Ölbildern aus Privat- und Museumsbesitz, 19.3.– 16.4.1978
Carl Cohnen (1887 Mönchengladbach –1976 ebenda)
Rekonstruktion: Susanne Rennert
Die Ausstellung wird anhand von Fritz Eisheuers Rezension „Schönheit südlicher Landschaft. Gedächtnisausstellung Carl Cohnen“ vergegenwärtigt. Der Text erschien am 23. März 1978 in der Westdeutschen Zeitung.
„Mit einer Gedächtnisausstellung im Städtischen Museum (bis zum 8. April) ehrt Mönchengladbach mit Carl Cohnen (1887 – 1976) einen Künstler, der vielseitig bis ins hohe Alter hinein schöpferisch für die bildende Kunst gewirkt hat: Nach dem 1. Weltkrieg, im Sog der gesellschaftlichen und politischen Veränderungen, im Strom der künstlerischen Bewegung des rheinischen Expressionismus und nach der Kriegszerstörung 1945 mit neuen Impulsen in der Künstlergemeinschaft ‚Die Planke‘.
In der hier getroffenen Auswahl aus Museums- und Privatbesitz verraten frühe Bilder einen noch fast akademisch geprägten Ausdruck eines verfeinerten Realismus, vor allem in den Porträts. Wesentliche Anregungen für sein Schaffen hat Carl Cohnen durch seine ständigen Reisen zum Süden, vor allem nach Spanien, erfahren. Die malerischen Ergebnisse liegen hier in einer sehr treffenden, die stilistischen Wandlungen ausweisenden Formen in den Landschaftsbildern vor.
Sprechend für den Maler und für den Menschen Cohnen sind in dieser Ausstellung seine Selbstporträts. Zur Mönchengladbacher Lokalszene darf man dabei ein Porträt von Heinrich Lersch zählen, Heinz der Kupferschmied im Werkanzug auf der Bank. Bezeichnend für die Kulturszene der Zwanziger Jahre in dieser Stadt ist auch der Briefwechsel des Malers mit dem Dichter und Schriftsteller Heinrich Lersch. Hinweise darauf fehlen ebenso wie ein Katalog mit einer Werksübersicht. Das sollte man bei einer anderen Gelegenheit bald nachvollziehen.“