DIE AUSSTELLUNGEN
UND KASSETTENKATALOGE
DES STÄDTISCHEN MUSEUMS
MÖNCHENGLADBACH
1967–1978

Digitales Archivprojekt
initiiert von Susanne Rennert und Susanne Titz

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Friedrich Wolfram Heubach: Vortrag Happening und Fluxus

Friedrich Wolfram Heubach: Vortrag Happening und Fluxus Friedrich Wolfram Heubach, Vortrag Happening und Fluxus, Museum Mönchengladbach, 1970, Foto: Lothar Kaster, Archiv Museum Abteiberg

Rekonstruktion und Text: Susanne Rennert 

Wenige Tage, bevor im Kölnischen Kunstverein die von Harald Szeemann kuratierte Ausstellung happening & fluxus eröffnet wurde, hielt Friedrich Wolfram Heubach im Gartensaal des Mönchengladbacher Museums vor zahlreichem Publikum einen Vortrag zu diesem Thema. Im Rahmen des vom Museumsverein Mönchengladbach veranstalteten Vortragsprogramms hatte Cladders ursprünglich den befreundeten Szeemann – ehemaliger Direktor der Kunsthalle Bern, zukünftiger Kommissar der documenta 5 (1972) – eingeladen, der aus Termingründen absagte und stattdessen Heubach vorschlug.1 Heubach, der gemeinsam mit Wolf Vostell im Team des Kölner Ausstellungsprojekts mitwirkte2, gab seit 1968 die Zeitschrift Interfunktionen heraus. Die Hefte, in enger Kooperation mit den beteiligten Künstlern konzipiert, waren eher ein Organ von Künstlern für Künstler als eine Publikumszeitschrift” (Heubach).3 Sie boten den aktuellsten europäischen und US-amerikanischen Tendenzen wie Fluxus, Happening, Land Art, Body Art, Performance und Konzeptkunst eine in der internationalen Szene viel beachtete Plattform. Sie waren zudem von dem Versuch geprägt, das neue ästhetische Programm, wie es sich in den Beiträgen manifestierte, auch unmittelbar in der Gestaltung der Zeitschrift umzusetzen. Das Layout war, was man damals direkt’ nannte: Das meiste wurde faksimiliert, dabei nach Maßgabe der Vorlagen verschiedene Papiere benutzend, und teilweise wurden die Originaldokumente selbst eingebunden und so weiter.“ 4 Was Heubach auf publizistischer Ebene an neuen Formaten und kritischer Zeitgenossenschaft einführte, realisierte Cladders als Ausstellungsmacher. 

In diesem Zusammenhang ist interessant zu sehen, wie viele in den Interfunktionen vertretenen Künstler auch im Museum Mönchengladbach ausgestellt haben, unter ihnen Beuys, Buren, Broodthaers, Long, Nauman und Panamarenko. 

Heubachs Mönchengladbacher Vortrag lag sein Text Zu Happening und Fluxus“ zugrunde, der auf seinem – in Interfunktionen 3 veröffentlichten – Essay Happening und/​oder Wirklichkeit“ basierte. Er ist im Beiheft zu der (ausgesprochen kontrovers diskutierten) Ausstellung happening & fluxus abgedruckt, die vom 6. November 1970 bis zum 6. Januar 1971 im Kölnischen Kunstverein zu sehen war.

Text von Friedrich Wolfram Heubach: Zu Happening und Fluxus

Quellenangaben / Anmerkungen

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