BELEG II, Neuerwerbungen 1969–1972, Erster Teil, Kunst der 2. Hälfte des 20. JH., 13.6.–23.7.
BELEG II, Neuerwerbungen 1969–1972, Zweiter Teil, Kunst der 1. Hälfte des 20. JH., 6.8.–17.9.
BELEG II, Neuerwerbungen 1969 – 1972, Erster Teil, Kunst der 2. Hälfte des 20. JH., 13.6. – 23.7.
BELEG II, Neuerwerbungen 1969 – 1972, Zweiter Teil, Kunst der 1. Hälfte des 20. JH., 6.8. – 17.9.
Zweite von insgesamt drei BELEG-Ausstellungen (1968, 1971, 1976), mit denen Johannes Cladders die Neuerwerbungen für die Sammlung des Museums Mönchengladbach und das städtische Projekt „Kunst am Bau“ dokumentierte.
Rekonstruktion und Text: Susanne Rennert
„Auf der Basis einer nach dem zweiten Weltkrieg zusammengestellten Kollektion expressionistischer Kunst ist in den vergangenen sieben Jahren eine Sammlung der Kunst des 20. Jahrhunderts entstanden, die gezielt so angelegt wurde, daß die pluralistische Kunstsituation dieses Jahrhunderts in ihren wesentlichen Tendenzen möglichst bezeichnend dokumentiert ist.“1(Clara Weyergraf, 1975)
In den Jahren 1967 bis 1978 veranstaltete das Museum Mönchengladbach drei große Ausstellungen unter dem Titel BELEG: 1968, 1972 und 1976 (BELEG 3 – RÄUME). Sie dokumentierten den aktuellen Stand der Neuerwerbungen für die Sammlung des Städtischen Museums; BELEG (1968) und BELEG II (1972) präsentierten darüber hinaus die umfangreichen Anschaffungen zur Kunst im öffentlichen Raum, die Museumsdirektor Johannes Cladders gemeinsam mit Busso Diekamp, dem einflussreichen Mönchengladbacher Stadtdirektor und Kulturdezernenten, im Rahmen des Projekts „Kunst am Bau“ initiiert hatten. 1976, im Jahr der dritten BELEG-Ausstellung, wurde die KUNST AM BAU – in Bezug auf Qualität und Volumen international einzigartig und als kommunales Projekt seiner Zeit weit voraus – in einer separaten Ausstellung plus Kassettenkatalog erfasst.
Die BELEGE bilden eine zusammenhängende Trilogie. Das demonstrieren die Kassettenkataloge, die anlässlich der drei BELEG-Ausstellungen erschienen. Hier manifestiert sich die interessante Doppelfunktion, die Cladders während seiner Amtszeit in Mönchengladbach vertrat. Auf der offiziellen Seite der Museumsdirektor, der die Konzeption von Ausstellungen, den Ankauf von Werken etc. verantwortete. Auf der anderen, nach außen hin weniger bekannten, Seite: Der Künstler und Gestalter, der den Entwurf aller Drucksachen und das Design mancher Kassettenkataloge selbst übernahm. So im Fall der drei BELEGE. Cladders konzipierte die Schachteln in bewusster Anlehnung an die (banale) Alltagsästhetik von Büromaterial: einem tintenblauen Heft (BELEG 1968), einer naturfarbenen Registraturmappe (BELEG II) und einem schwarzbraun marmorierten Aktendeckel (BELEG III – RÄUME). Im Gegensatz zum admininstrativen Gewand der Boxen, die Assoziationen mit Bürokratie, mangelnder Flexibilität, starren Strukturen wachrufen, steht der anregende Inhalt der Katalogkassetten, der auf diverse Einzelblätter, Broschüren und Leporelli verteilt ist. Darin enthalten sind die Verzeichnisse der Neuerwerbungen, im Fall von BELEG II gegliedert in sechs Gruppen:
I Man Ray, 50 Fotografien der 20er und 30er Jahre (Broschüre)
II Dadaistische und konstruktivistische Tendenzen der 20er und 30er Jahre: Ella Bergmann-Michel, Marcel Duchamp, Boris Kleint, Robert Bergmann und Johan Thorn Prikker (Leporello)
III Werke der 1950er und 1960er Jahre: Nouveau Réalisme, Objektkunst, Monochromie, Kinetik und Pop Art (Broschüre). In dieser Rubrik auch enthalten eine (unvollständige) Liste der Akquisitionen im Rahmen des Projekts „Kunst am Bau“.
IV Marcel Broodthaers, Théorie des figures, 1971 – Ensemble aus 23 Objekten (Leporello)
V Jüngste Kunsttendenzen: Concept Art, Process Art, Body Art, Land Art, Arte Povera (Broschüre)
VI Jüngste Kunsttendenzen im Kontext von Minimal Art, Hard Edge, serieller und konstruktiver Kunst: Carl Andre, Donald Judd, Francois Morellet, Palermo, Reiner Ruthenbeck und Fred Sandback (Leporello)
„documenta im Taschenformat“ titelte die Rheinische Post zur Ausstellung und meldete: „Besucher der Ausstellung ‚Beleg II“ im Städtischen Museum Mönchengladbach bezeichneten diese Schau der Neuerwerbungen als ‚documenta im Taschenformat‘. Sie zeige im Prinzip alles das, was als Akzente der diesjährigen Kasseler Großveranstaltung anzusehen sei. Mit einer Ausnahme: Der in Kassel ausgestellte Foto-Realismus ist in Mönchengladbachs Neuerwerbungen nicht vertreten. Museumsdirektor Dr. Cladders dazu: ‚Ich halte diese Richtung – auch nach eingehendem Studium in Kassel – immer noch nicht für zukunftsweisend. Aber vielleicht irre ich mich.‘“2
Aus dem Verwaltungsbericht der Stadt Mönchengladbach für die Jahre 1969/72:
„Die Beachtung, die den Museumsbeständen von auswärtigen Institutionen geschenkt wird, zeigte sich auch in den zahlreichen Anfragen nach Leihgaben. Nach Möglichkeit entsprach das Museum diesen Wünschen, um die Sammlungen im In- und Ausland noch bekannter zu machen. […] Zusammen mit den Eigenbeständen verfügt das Mönchengladbacher Museum über eine Kunstsammlung, die einen nahezu lückenlosen Überblick über die jüngeren Tendenzen im internationalen Kunstgeschehen erlaubt. Durch die Sammlung Etzold kamen insbesondere die Bereiche der konstruktivistischen und konkreten Kunst hinzu. […] Die Aktivierung des Museums erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Museumsverein nicht nur über Ausstellungen, sondern auch durch Vortragsveranstaltungen, Kunstfahrten, Diskussionen, Führungen und künstlerische Aktionen. Gelungene Neuerungen stellen regelmäßige Führungen und die Herausgabe von Jahresgaben für die Mitglieder des Museumsvereins dar. Um die Arbeit des Hauses noch tiefer im Bewußtsein der Bevölkerung zu verankern, veranstaltete das Museum zusammen mit Museumsverein und Presseclub Mönchengladbach Feste, die wich wie auch alle anderen Veranstaltungen wachsender Beliebtheit erfreuten. Das Museum betreute auch die städtischen Anschaffungen „Kunst am Bau“ und wirkte bei Beschaffung von graphischen Kunstwerken zur Ausschmückung von Schulen mit. Auch diese Erwerbungen ergänzten den Kunstbesitz der Stadt.“3
Plädoyer für einen Museumsneubau
Aufgrund des großen Umfangs der Erwerbungen, die seit 1969 getätigt hatte worden waren, schloss die Ausstellung BELEG II alle Ankäufe aus, „die nicht die Kunst des 20. Jahrhunderts betreffen“, merkt Cladders im Einführungstext für den Kassettenkatalog an und ergänzt „und auch da mussten wegen des Umfangs noch Abstriche gemacht werden. Die der Betreuung des Museums unterstellten Anschaffungen „Kunst am Bau“ wurden nur in knapper, listenmäßiger Aufzählung erfasst. Die zahlreichen Neuerwerbungen, die für die Ausgestaltung von Schulen getätigt wurden, wie auch die druckgraphischen Abteilungen des Museums selbst wurden überhaupt nicht berücksichtigt. Allein an graphischen Blättern der Museumskollektion wären über 250 Zugänge zu verzeichnen. Alle diese hier noch nicht erfassten Neuerwerbungen werden im Zusammenhang mit den entsprechenden Abteilungen noch gesondert vorzustellen sein.“4
Wie die erste BELEG-Präsentation 1968 diente auch BELEG II als schlagkräftiges Argument für den lange überfälligen Museumsneubau. Beide Ausstellungen machten wie in einem Brennglas den Platzmangel sichtbar, der die Museumsarbeit in dem neogotischen ehemaligen Patrizierhaus beschwerte. „So sind in dem derzeitigen Altbau, der seit Jahren als Hilfsmuseum dient, die einzelnen Sammlungskomplexe zeitgenössischer Kunst seit 1950 nur in auseinandergerissenen, quasi homöopathischen Dosen vorzuführen, was Museumsdirektor Johannes Cladders seit seinem Amtsantritt mit List und Akribie verfolgt“ schreibt Wolfgang Stauch von Quitzow im Rahmen der Ausstellung BELEG II in seinem Zeitungsartikel „Wohin mit Beuys‘ ‚Revolutionsklavier‘? In Mönchengladbach fehlt ein Museum – seit Jahrzehnten geplant, nie verwirklicht“.5Doch nicht allein der städtische Kunstbesitz konnte im Museum an der Bismarckstraße nurmehr in Form von Wechselausstellungen präsentiert werden. Auch die beachtlichen Bestände der Sammlung Etzold, die 1970 als Dauerleihgabe ans Haus gekommen waren – rational-geometrische Tendenzen, Neue Konkrete Kunst, Konstruktivismus und kleinere Satelliten wie eine umfangreiche Kollektion von Grafik der Pop Art – ließen sich dort nicht geschlossen präsentieren.
Bei Durchsicht der Dokumente und Zeitungsberichte, die anlässlich von BELEG II erschienen, wird deutlich, dass man den Beschluss eines Museumsneubaus bereits zur Ausstellungseröffnung im Juni 1972 öffentlich verkündete. In München wurde das spektakuläre Olympiastadion vollendet, in Mönchengladbach ein Museum geplant. Werner Lippert berichtete in der Rheinischen Post: „Der Museumsneubau ist beschlossen! Mit dieser Meldung überraschte am Dienstagabend Oberbürgermeister Wilhelm Wachtendonk die zur Eröffnung der Museumsausstellung ‚Beleg II‘ erschienenen Gäste. Der Kulturausschuß hat sich für einen Museumsneubau entschieden. Es sind konkrete Beschlüsse über Standort, Finanzierung, Raumprogramm und Entwurf gefaßt worden. Das neue Museum wird der Anfang einer kulturellen Zone sein, der sich Volkshochschule, Stadtarchiv usw. anschließen wollen. […] ‚Wir platzen aus allen Nähten‘, sagte OB Wachtendonk, doch das sei noch nicht der letzte Grund. Bildende Kunst aller Epochen und Disziplinen sei kein Luxus, sondern Ausdruck unserer Welt, deren wir uns hier über das Auge bewußt werden.“6
Im selben Jahr wurde der Wiener Architekt Hans Hollein mit dem Entwurf für den Neubau beauftragt. 1976 erfolgte der erste Spatenstich auf dem Abteiberg. 1982, zehn Jahre nach BELEG II, eröffnete das Museum Abteiberg (23.6.1982).
Quellenangaben / Anmerkungen
Johannes Cladders, BELEG II, Neuerwerbungen 1969-1972, Text des Kassettenkatalogs
Unter dem Titel BELEG veranstaltet das Städtische Museum Mönchengladbach 1968 eine Ausstellung mit jüngsten Erwerbungen der Museumssammlungen wie auch der Anschaffungen "Kunst am Bau". Die Ausstellung war von einem Katalog gleichen Titels begleitet.
Diese Publikation stellt den in den Jahren 1969 bis Anfang 1972 neu erworbenen Besitz vor. Und zwar diesmal ausschließlich Neuzugänge der Museumskollektion. Sie erscheint ebenfalls wieder unter der Bezeichnung BELEG.
Die beiden BELEG-Kataloge sind eine Fortsetzung der Publikationen, in denen das Museum seinen Besitz dokumentiert. Vorher wurden bereits folgende Kataloge herausgegeben: Das M.Gladbacher Stadtbild im Wandel der Zeit, Heinrich Nauen, Koptische Stoffe, Deutsche Kunst des 20. Jahrhunderts, Neuerwerbungen 1961-1966. [Anm. S.R.: Dabei handelte es sich um Publikationen von Cladders' Vorgänger Heinrich Dattenberg.]
1970 ging die Sammlung Etzold als Dauerleihgabe in den Besitz des Museums über. Auch über den Bestand dieser grossen, vornehmlich auf die konstruktivistisch-konkreten Tendenzen der Kunst des 20. Jahrhunderts ausgerichteten und in dieser Hinsicht wegen ihrer strikten Konsequenz wohl einmaligen Sammlung gibt es eine umfassende Publikation. Bisher nicht veröffentlicht wurden die ebenfalls zur Sammlung Etzold gehörende und in den Besitz des Museums übergehende Kollektion von graphischen Arbeiten der Pop Art sowie die dem Museum als Daherleihgabe überlassene Sammlung Castillejo. Letztere wurde dem Museum ebenfalls 1970 übergeben und wird – wie auch die Sammlung Etzold - von den Leihgebern noch ständig erweitert.
Trotz der genannten Publikationen konnten die Museumsbestände bei weitem jedoch nicht alle publizistisch aufgearbeitet werden. So harren insbesondere noch die Abteilungen der älteren Kunst, der Kulturgeschichte, des Kunsthandwerks, der Plakate und der Archäologie der Veröffentlichung.
Auch dieser Katalog, der den neuesten Aquisitionen gilt, schliesst alle Zugänge aus, die nicht die Kunst des 20. Jahrhunderts betreffen, und auch da mussten wegen des Umfangs noch Abstriche gemacht werden. Die der Betreuung des Museums unterstellten Anschaffungen „Kunst am Bau“ wurden nur in knapper, listenmäßiger Aufzählung erfasst. Die zahlreichen Neuerwerbungen, die für die Ausgestaltung von Schulen getätigt wurden, wie auch die druckgraphischen Abteilungen des Museums selbst wurden überhaupt nicht berücksichtigt. Allein an graphischen Blättern der Museumskollektion wären über 250 Zugänge zu verzeichnen. Alle diese hier noch nicht erfassten Neuerwerbungen werden im Zusammenhang mit den entsprechenden Abteilungen noch gesondert vorzustellen sein.
Mit diesem kurzen Überblick über die bisherigen Publikationen des Museums, über die Sammlungsbestände und über erwünschte, aber noch ausstehende Veröffentlichungen sei der Rahmen gegeben, in dem BELEG II zu sehen ist. Die hier vorgestellten Neuerwerbungen lassen sich nicht isoliert betrachten. Sie sind Teil eines Gesamtkonzepts, das auf die Komplettierung der vorhandenden Sammlungsabteilungen, die Einrichtung neuer Gruppen und die Einbeziehung der jeweils jüngsten Tendenzen der Kunst zielt. So wächst ein Museumsfundus heran, der eine möglichst umfassende Information am Original selbst gestattet und von dort her sowohl der allgemeinen Visualbildung wie spezieller kunstwissenschaftlicher Forschung dient. Nicht zuletzt aber auch einfach dem Vergnügen des vertrauten Umgangs mit Kunst.
Die vorzustellenden Neuerwerbungen sind in sechs Gruppen gegliedert. Die beiden ersten betreffen die erste, die restlichen die zweite Hälfte unseres Jahrhunderts.
I Man Ray - Fünfzig Photographien der 20er und 30er Jahre
II Duchamp, Bergmann, Michel, Kleint. Dadaistische und konstruktivistische Tendenzen der 20er und 30er Jahre.
Das Museum verfügt über einen bemerkenswerten und mit umfangreichen Bestand an expressionistischen Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Druckgraphiken, die vornehmlich auf das erste und zweite Jahrzehnt unseres Jahrhunderts zurückgehen. Die dann folgenden beiden Jahrzehnte, die insbesondere durch die Tendenzen des Konstruktivismus, Dadaismus und Surrealismus gekennzeichnet sind, waren nur spärlich vertreten. Durch den Zugewinn der Sammlung Etzold wurde die Lücke des Konstruktivismus so weit geschlossen, dass eine weitere Aufbereitung dieses speziellen Bereichs, darüber hinaus aber auch der des zeitgleich liegenden Dadaismus (Duchamp) und Surrealismus (Man Ray) sinnvoll und praktisch durchführbar erschien.
III Die Erwerbungen dieser Gruppe sind Ergänzungen des im Katalog BELEG I vorgestellten Bestands. Der Nouveau Réalisme, die Objektkunst, die Monochromie und Kinetik sowie die Pop Art der 50er und 60er Jahre stellen einen besonderen Schwerpunkt innerhalb der Museumssammlungen dar, dessen Ausbau die Kollektion zu einer der wichtigsten und übersichtlichsten dieses Bereichs in Deutschland macht.
IV Marcel Broodthaers. Mit der Erwerbung eines Konvoluts von 23 Einzelobjekten zum Thema „Figure“ kann das Museum eines der zentralen Themen dieses Künstlers vorstellen, der in Museen bisher noch kaum vertreten ist. Dessen Bedeutung im Spannungsfeld zwischen Objekt- und Konzept-Kunst jedoch immer deutlicher wird.
V Die in dieser Gruppe zusammengefassten Neuerwerbungen führen die jüngsten Tendenzen der Kunst vor. Konzept-Kunst, Process Art, Body Art, Land Art, Arte Povera sind nur einige der Bezeichnungen, die für sie im Umlauf sind. Auf dieser Basis werden sicherlich Erweiterungen und Vorentwürfe in die Zukunft möglich und notwendig werden.
VI Die Sammlung Etzold führte dem Museum fast alle wesentlichen Äusserungen und Varianten konstruktivistisch-konkreten Kunstschaffens der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts zu. So entstand ein weiterer Schwerpunkt innerhalb der gesamten Museumskollektion, dessen Ausbau auch in die benachbarten Bereiche von Minimal Art, Hard Edge und serieller Kunst die Bedeutung dieses Sammlungskomplexes unterstreicht. Die Gruppe VI führt die jüngsten Aquisitionen im weitesten Sinne dieses Bereichs vor, der seit den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts noch nichts an Entwicklungsfähigkeit verloren zu haben scheint.
Obwohl BELEG II den Charakter der auf die Sammlungen bezogenen Notwendigkeiten der Ergänzung, Erweiterung und des Vorentwurfs in die Zukunft trägt und widerspiegelt und dementsprechend situationsbezogen ist, scheint dennoch eine Übersichtlichkeit und Geschlossenheit erreicht, die die Publikation zu einem Abriss und Überblick über wesentliche Kunstäusserungen unseres Jahrhunderts werden lässt. Auch in diesem Sinne sei sie vorgelegt in der Hoffnung, Einsicht und Interesse am Kunstgeschehen unserer Zeit zu wecken und zu steigern.
Die Stadt Mönchengladbach beabsichtigt in nächster Zukunft in zentraler Stadtlage die Errichtung eines neuen Museums. Diese Publikation, die nur einen bestimmten Aspekt der Sammlungen spiegelt – und den auch lediglich von den jüngsten Neuerwerbungen her – möchte dennoch einen begrenzten und daher bescheidenen Beitrag zu einem Unterfangen leisten, das darauf zielt, über die bildende Kunst und das Auge, das sie wahrnimmt, die Welt von gestern, heute und morgen deutlicher ins Bewusstsein zu rufen und damit zu ihrer Bewältigung beizutragen.
KASSETTENKATALOG ZUR AUSSTELLUNG
KASSETTENKATALOG ZUR AUSSTELLUNG
BELEG II. Neuerwerbungen 1969–1972. Erster Teil. Kunst der 2. Hälfte des 20. JH, 13.6.–23.7. und BELEG II. Neuerwerbungen 1969–1972. Zweiter Teil. Kunst der 1. Hälfte des 20. JH., 6.8.–17.9. 1972
Schachtel aus naturfarbenem Karton, in Anlehnung an eine Registraturmappe gestaltet, mit schwarzem Aufdruck und Angabe des Zeitraums 1. Januar 1969 –13. Juni 1972 auf dem Deckel, geklammert, 20,5 × 16 × 3 cm
Inhalt: Faltblatt, 3 Broschüren, 3 Leporelli, 4 Farbtafeln
Faltblatt mit Einführungstext von J. Cladders, Dank und Impressum
Verzeichnis der Werke in 6 klammergehefteten Broschüren und Leporelli (bez. I – VI)
I Broschüre „Man Ray, 50 Photographien“, mit 50 Werknummern, 49 S/W‑Abb. und einem Text von Hans van der Grinten, 20 S.
II Leporello zur Kunst der 1920er und 1930er Jahre (E. Bergmann-Michel, M. Duchamp, M. Duchamp – R. Hamilton, B. Kleint, R. Michel, J. Thorn-Prikker) mit 7 Werknummern, 5 S/W‑Abb. und einem Text von J. Cladders, 6 S.
III Broschüre zum Thema „Objekt” (Anatol, J. Beuys, H. Bochnig, C. Böhmler, G. Brecht, R. Filliou, W. Frenken, G. Graubner, R. Hamilton, H. Hollein, J. Johns, H. Koch, C. Oldenburg, D. Rot, U. Rückriem, P. Rütten, D. Spoerri, K.Th. Verhufen, A. Warhol und T. Wesselmann) mit 44 Werknummern, 8 S/W‑Abb. und einem Text von J. Cladders. Auf der letzten Seite Verzeichnis von 9 Werken zum Thema Kunst am Bau mit L. Fontana, U. Rückriem, C. Visser, S. LeWitt, E. Heerich, Anatol, N. Kricke, J. Tinguely und H. Mack, 12 S.
zusätzlich 3 lose Farbtafeln auf Kunstdruckkarton, mit Verweis auf das Verzeichnis der Werke aus Broschüre III
IV Leporello zu Marcel Broodthaers „Théorie des figures“ mit 5 S/W‑Abb. und einem Text von J. Cladders, 6 S.
V Broschüre zum Thema Land Art und Concept Art (B. und H. Becher, S. Brouwn, H. Darboven, H. Fulton, D. Graham, M. Heizer, D. Huebler, P. Hutchinson, W. Insley, R. Long, D. Oppenheim, L. Weiner, R. Welch) mit 23 Werknummern, 12 abgebildeten Werken auf 10 S/W‑Abb., 1 losen Farbtafel und einem Text von J. Cladders, 12 S.
zusätzlich 1 lose Farbtafel auf Kunstdruckkarton, mit Verweis auf das Verzeichnis der Werke Broschüre V
VI Leporello zu C. Andre, D. Judd, F. Morellet, Palermo, R. Ruthenbeck, F. Sandback, mit 12 Werknummern, 7 S/W‑Abb. und einem Text von J. Cladders, 6 S.
Vorzugsausgabe mit je einer Grafik von Heinz Mack (16 × 15 cm) und Palermo (19 × 15 cm) sowie einem Zertifikat von Ulrich Rückriem (19,5 × 15 cm)
Fotos: Ruth Kaiser, Reiner Ruthenbeck und Archiv des Museums
Auflage: nicht bekannt
Auflage der Vorzugsausgabe: 110 Exemplare
Gesamtherstellung: H. Schlechtriem, Mönchengladbach
Preis in der Ausstellung: 6 DM, Vorzugsausgabe: 75 DM
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