DIE AUSSTELLUNGEN
UND KASSETTENKATALOGE
DES STÄDTISCHEN MUSEUMS
MÖNCHENGLADBACH
1967–1978

Digitales Archivprojekt
initiiert von Susanne Rennert und Susanne Titz

Menü
Play
Pause
00:00
00:00
Schließen
29

die planke

die planke die planke, Museum Mönchengladbach 1971, Foto: Albert Weber, Archiv Museum Abteiberg
Grundriss Erdgeschoss Obergeschoss 2 neu
Einladungskarte die planke, 1971

die planke 28.3. – 25.4.1971

Rekonstruktion und Text: Susanne Rennert

Mit der Wahl des Namens wollte man eine Verbindung signalisieren – die Planke als eine Brückenbohle zum Publikum.“1

Die Kunstgemeinschaft die planke, 1951 als eine Vereinigung von Künstlern und Künstlerinnen gegründet, die in Mönchengladbach und der angrenzenden Region (Rheydt, Viersen, Erkelenz etc.) lebten und arbeiteten, leistete insbesondere in den 1950er und 1960er Jahren ihren wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt. Mit dem Ziel, dem Kunstgeschehen vor Ort eine öffentliche Plattform zu bieten, hatten sich hier Mitglieder verschiedener Generationen zusammengeschlossen, deren künstlerisches Spektrum breit angelegt war. In den Ausstellungen der planke, der keine Jurierung vorausgingen, waren Malerei, Skulptur, Grafik und Fotografie vertreten. Schon unter Cladders´ Vorgänger Heinrich Dattenberg erhielt die planke regelmäßig Ausstellungsgelegenheiten. Während Cladders´ Amtszeit in der Bismarckstraße fanden insgesamt vier Präsentationen statt: 1968, 1971, 1973 und 1978. Die meist von musikalischem Programm begleiteten Vernissagen riefen stets großes Publikumsinteresse und ein reges Presseecho hervor. Namhafte Bürger der Stadt nahmen Anteil am Geschehen; so stand die Ausstellung 1968 unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen und gebürtigen Mönchengladbachers Dr. Franz Meyers. 

die planke 1971, Fotos von Ruth Kaiser und Albert Weber

An der letzten Ausstellung 1978 nahmen von 25 ausstellenden Künstler:innen nurmehr 6 Gruppenmitglieder teil, hinzu kamen 19 Gäste. Johannes Cladders in seiner Eröffnungsrede: die Zahl ist letztlich doch nicht groß. Hier macht sich das Fehlen der Tradition einer Lehreinrichtung – etwa einer Werkkunstschule – bemerkbar, wie sie die umliegenden Städte von Aachen bis Wuppertal besitzen bzw. besaßen. Aber eben selbst innerhalb der neuen Fachhochschule Niederrhein konnte uns auch nicht zuwachsen, wozu nicht erst einmal die Wurzeln da waren. Wohnort im künstlerischen Bereich ist zwar nicht belanglos, geistige Heimat‘ aber bedeutet mehr. Und ich meine daher, wir müssen auch den Künstlern danken, die sich zumindest unserer Stadt verbunden‘ fühlen, ob sie hier wohnen oder nicht.“2

Zu den Gründungsmitgliedern der Gruppe zählte der Künstler Ernst Weitz, der im oberen Geschoss des Museums lebte und arbeitete. Cladders 1978: Dank insbesondere aber gebührt Ernst Weitz. Schon seit Jahren ermöglichen seine Initiativen und sein Einsatz die Ausstellungen der planke. Er war stets der Motor‘ der Kunstgemeinschaft, doch nicht nur im Sinne von Initiative, von Arbeitseinsatz, von Organisation. Ich glaube nicht fehl zu gehen, wenn ich ihn auch als Seele‘ der Planke apostrophiere, als denjenigen, um den sich der Zusammenhalt bindet und der aus der erkannten Aufgabe heraus uneigennützig handelt.“ 

Darüber hinaus wurden mit den Gedächtnisausstellungen zu Ehren der Maler Georg Neugebauer (1975) und Carl Cohnen (1978) ebenfalls Mitglieder der Kunstgemeinschaft die planke im Städtischen Museum in der Bismarckstraße geehrt.

Zur Kunstgemeinschaft die planke gehörte auch die Fotografin Ruth Kaiser, die das Ausstellungsgeschehen des Museums an der Bismarckstraße von 1967 an konsequent fotografisch dokumentierte. Durch ihren klaren Stil und eine konsequente Schwarz/Weiss-Ästhetik prägte sie das der Nachwelt überlieferte Bild des Museums entscheidend. Ruth Kaiser zählte mit ihrem Ehemann Hanns Josef, ihrem Sohn Stephan sowie Winfried Drove, Ursula Klügel und Hatto Haak zu den letzten Mitgliedern der Gruppe, die sich am 5.12.1991 in Viersen auflöste.3

Quellenangaben / Anmerkungen

Einladungskarte / Plakat / Druckerzeugnisse

Archiv Fotografien

Archiv Dokumente / Korrespondenz

Archiv Presse

Kurzankündigungen / Meldungen

o. V., o. T., in: Westdeutsche Zeitung, 21.4.1971
o. V., o. T., in: Westdeutsche Zeitung, 21.4.1971
o. V., o. T., in: Westdeutsche Zeitung, 28.4.1971

Berichte / Rezensionen / Kommentare

Richard E. Tristram, „Der Künstler in der Wirrnis der Zeit. Dr. Heinz Beisker bei der Eröffnung der „Planke“-Ausstellung, in: Rheinische Post, 29.3.1971
F. E., Bei der Planke-Ausstellung. Junge Generation macht mit. Talentierte Gäste bei der Kunstgemeinschaft, in: Westdeutsche Zeitung, 29.3.1971
Wolfgang Stauch von Quitzow, Spiele mit Gedanken und Formen. Neue Ausstellung der Kunstgemeinschaft Planke, in: Westdeutsche Zeitung, 6.4.1971
Richard E. Tristram, Heimatbild und Materialexperiment. Die Ausstellung der Kunstgemeinschaft „Die Planke“ in Mönchengladbach, in: Rheinische Post, 22.4.1971